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16.07.2009 | 21:56 | Schweinegrippe 

Schmidt: Jeder kann Schweinegrippe-Impfung erhalten

Passau/Berlin - Nach Auskunft von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) kann sich jeder Bürger gegen Schweinegrippe impfen lassen.

Schweinegrippe-Impfung
(c) proplanta
«Wenn jemand geimpft werden möchte, wird das auch gemacht.
Aber es kann sein, dass es bis dahin etwas dauert», sagte die Ministerin der «Passauer Neuen Presse» vom Donnerstag.

Zunächst sollten jedoch Menschen im Gesundheitswesen und der öffentlichen Ordnung wie Feuerwehr und Polizei geimpft werden sowie chronisch Kranke und Schwangere. «Wir rechnen damit, dass im September, spätestens im Oktober die ersten Impfdosen ausgeliefert werden. Dann wird unverzüglich mit dem Impfen begonnen», erläuterte Schmidt. «Die Länder werden soviel bestellen, dass zunächst 30 Prozent der Bevölkerung geimpft werden kann», sagte Schmidt. «Wenn weitere Bestellungen notwendig sind, werden wir das entscheiden.» Die Impfung sei ein Angebot und damit freiwillig.

Die Deutschen könnten mit Blick auf die Schweinegrippe sorglos in den Urlaub fliegen. «Man kann sich nicht nur im Ausland, sondern auch hier in Deutschland anstecken.» Bei der Zahl der Infizierten stehe Deutschland an dritter Stelle in Europa. An der ersten steht Großbritannien mit rund 10.000 registrierten Fällen gefolgt von Spanien. Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht derzeit eine Häufung der Fälle insbesondere bei Schulklassen, die sich in Spanien aufgehalten haben. Behörden von acht Bundesländern registrierten seit Anfang Juli insgesamt rund 20 Erkrankte, die zuvor auf Mallorca gewesen waren.

Mallorca wies dagegen Berichte zurück, wonach sich bereits mehrere deutsche Touristen auf der spanischen Ferieninsel mit der Schweinegrippe infiziert haben. Das H1N1-Virus zirkuliere inzwischen weltweit, sagte eine Sprecherin des balearischen Gesundheitsministeriums in Palma am Donnerstag der Deutschen Presse- Agentur dpa. «Es handelt sich um eine Pandemie. Es kann daher nicht behauptet werden, dass sich die Urlauber auf Mallorca angesteckt haben», fügte sie mit Blick auf die mehrtägige Inkubationszeit hinzu.

Auf den Balearen sind nach offiziellen Angaben bislang neun Fälle von Schweinegrippe bestätigt worden: Sechs auf Mallorca, zwei auf Ibiza und einer auf Menorca. Die meisten Betroffenen sind zwischen 20 und 29 Jahren alt. In ganz Spanien sind bisher rund 1.200 Fälle gezählt worden. Zwei Infizierte - in Madrid und auf Gran Canaria - sind gestorben.

Das RKI registrierte bundesweit bislang 834 Fälle, die Hälfte der Patienten habe sich in Deutschland angesteckt. «Wer Grippesymptome bemerkt, sollte sofort zum Arzt gehen», mahnte Schmidt. Patienten sollten besonders auf Hygiene achten, um andere zu schützen. «Das bedeutet zum Beispiel: Nicht in die Hände niesen! Taschentücher benutzen! Oft die Hände waschen, mit Seife!»

Die Ausbreitung der neuen Grippe in Deutschland sei ernst zu nehmen. «Aber es gibt keinen Grund zur Panik.» Es könne wie in anderen Staaten auch in Deutschland zu größeren Ausbrüchen kommen. «Wir wissen aus anderen Ländern, dass innerhalb der Risikogruppen eine Infektion, die ansonsten relativ harmlos verlaufen wäre, zum Tode führen kann. Deswegen ist der beste Schutz neben den Hygienemaßnahmen das Impfen.»

Auch der Vizepräsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Reinhard Burger, nannte die geplante Massenimpfaktion den «einzig richtigen Schritt», der Gefahr zu begegnen. Er warnte davor, die Schweinegrippe zu verharmlosen. «Wir müssen dieses neue Virus sehr ernst nehmen», sagte der 60-Jährige in einem Interview mit den «Stuttgarter Nachrichten» (Freitag). Man sollte sich nicht davon täuschen lassen, dass die Erkrankung zurzeit milde verlaufe. Sorgen macht dem RKI- Vizechef, dass zurzeit mit der Vogelgrippe H5N1 ein zweiter gefährlicher Erreger grassiert. Weltweit sind nach Auskunft der EU- Seuchenbehörde ECDC 126.000 Schweinegrippe-Fälle registriert, 667 Patienten starben. (dpa)
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