Kostenlose Lebensmittelausgaben gehören für viele Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Deutschland zu den ersten Anlaufstellen. Wegen des steigenden Zustroms brauchen die Tafeln nun verstärkt Spenden. (c) proplanta
Die freiwilligen Helfer der bundesweit mehr als 900 Tafeln versorgen nach Angaben ihres Bundesverbandes schon jetzt auch 100.000 Flüchtlinge mit Nahrung, es sei aber weitere Hilfe nötig. «Die Lebensmittelspenden steigen nicht in dem Maße wie die Nutzerzahlen», sagte Verbandschef Jochen Brühl am Montag in Berlin.
Pro Jahr erhalten bis zu 1,5 Millionen bedürftige Menschen Lebensmittel und Sachspenden von den Tafeln. Die Helfer sammeln Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden, und geben sie kostenlos oder zu einem symbolischen Betrag aus. Vor 22 Jahren wurde die erste dieser Einrichtungen in Berlin gegründet.
Brühl forderte einen stärkeren Einsatz des Staates bei der Flüchtlingshilfe. Traumatisierte Menschen bräuchten oft psychologische Hilfe. Die Tafeln seien aber keine ausgewiesene Einrichtung der Flüchtlingshilfe, sagte Brühl.
Nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge wurden 2014 mehr als 200.000 Asylanträge gestellt, im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus von rund 60 Prozent. Etwa 41.000 Asylbewerber kamen aus Syrien.
In den Tafeln arbeiten rund 60.000 freiwillige Helfer. Im vergangenen Jahr nahmen die Einrichtungen Geld- und Sachspenden im Wert von 5,8 Millionen Euro ein. 2013 waren es rund 4,7 Millionen Euro. Nach Angaben von Schatzmeister Willy Wagenblast ist der Anstieg vor allem einer großen Spendensumme aus einer NDR-Aktion zu verdanken. (dpa)
