Mit Hilfe der Telemedizin können Ärzte vom Land aus Menschen auf der Nordsee das Leben retten. Die Technik könnte auch medizinische Versorgungslücken in ländlichen Regionen schließen. Doch bis dahin sind noch viele Hindernisse zu überwinden. (c) Alexander Raths - fotolia.com
In mehreren Bundesländern laufen derzeit Pilotprojekte, die vor allem in Gebieten mit geringer Ärztedichte helfen können. Bei der Telemedizin können Patienten durch technische Geräte auch von Ärzten behandelt werden, die kilometerweit entfernt sind.
Bislang sind solche «Fernbehandlungen» in Deutschland nur mit starken Einschränkungen möglich. Ohne mindestens einen direkten Arzt-Patienten-Kontakt sind sie laut Berufsordnung der Bundesärztekammer verboten.
In Baden-Württemberg hat die dortige Landesärztekammer zuletzt die Voraussetzung geschaffen, im Rahmen von Modellprojekten solche Behandlungen ausschließlich über Kommunikationsnetze zu erlauben. Bedingung dafür ist die vorherige Genehmigung der Kammer.
Die Ärzte der Telemedizin-Zentrale im niedersächsischen Oldenburg führen schon seit Anfang 2015 Notfalleinsätze auf Offshore-Windparks durch, ohne das Festland zu verlassen. Innerhalb eines Jahres soll es auch in Niedersachsen ein Modellprojekt geben, mit dem der Einsatz der Technik in ländlichen Regionen erprobt wird. Deutschlandweit listet das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme derzeit über 200 Telemedizin-Projekte.