Dafür hat der Konzern ein Pestizidreduktionsprogramm eingeführt, nach dem zukünftig nur noch maximal 70 Prozent der gesetzlich zulässigen Pestizidbelastung in den verkauften Lebensmitteln geduldet werden. Gleichzeitig soll auch die sogenannte "Akute Referenzdosis" nicht überschritten werden. Bei Überschreitung dieser Dosis ist eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung vor allem bei Kindern möglich.
Auch Tengelmann ist damit der sogenannten "70 Prozent-Initiative" beigetreten, die in den letzten Monaten von
Rewe und dem Metro-Konzern gestartet wurde. Außerdem hat Tengelmann seine Lieferanten jetzt aufgefordert, die neuen Standards einzuhalten. Bei Verstößen droht die Auslistung. Damit ist die Tengelmann-Gruppe, zu der die Supermarktketten Kaiser's, Tengelmann, Plus und A&P gehören, der fünfte Lebensmitteleinzelhandels-Konzern, der als Reaktion auf eine mehrjährige Greenpeace-Kampagne "gegen Gift im Essen" verschärfte Standards einführt.
Schon 2006 hatten die Discounterketten
Lidl und
Aldi ähnliche Programme mit zum Teil noch schärferen Grenzen für die Pestizidgehalte in Kraft gesetzt.
Greenpeace fordert Tengelmann und die anderen Handelsketten auf, die neuen Standards nicht nur in Deutschland, sondern auch international anzuwenden und den Verbrauchern in Zukunft möglichst pestizidfreie Lebensmittel anzubieten.
In einer repräsentativen
Umfrage, die Greenpeace im April veröffentlicht hatte, sprachen sich 71 Prozent der befragten Bundesbürger dafür aus, dass Obst und Gemüse vollkommen frei von Pestizidrückständen sein sollten. Greenpeace hatte zuletzt im Februar 2007 einen Supermarkt-Vergleich für Pestizide in Obst und Gemüse vorgelegt, bei dem Kaiser's/Tengelmann auf dem letzten Platz landete. (ots)