Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
11.02.2009 | 08:27 | Verbraucher 

Verbraucherpreise ím Januar

Bonn - Frische Lebensmittel sind im Januar 2009 gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent billiger geworden.

Verbraucherpreise ím Januar
Innerhalb der Warengruppen gibt es deutliche Unterschiede. Die Preise für Molkereiprodukte, Käse und Obst lagen unter dem Vorjahresniveau. Die übrigen Warengruppen hatten sich dagegen verteuert. Mitte Januar senkte der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zwei Mal innerhalb weniger Tage die Preise für Käse, Molkereiprodukte, Brot, Backwaren und Speiseöle. Am 02. Februar 2009 reduzierten Aldi und Penny erneut die Preise für zahlreiche Produkte. Der übrige LEH zog innerhalb weniger Tage nach.


Milchprodukte

Milchprodukte waren im Januar 2009 fast ein Fünftel günstiger als im Januar 2008. Das günstigste 250-Gramm-Päckchen deutsche Markenbutter kostete mit 73 Cent sogar zwei Cent weniger als vor der ersten Preiserhöhung im Mai 2007 – dies ist der günstigste Preis seit mehr als fünfzig Jahren. Auch Kondensmilch, Sahne und Quark lagen preislich wieder auf dem Niveau von vor den Preiserhöhungen im Herbst 2007.


Fleisch

Die Verbraucher haben im Januar 2009 für Fleisch und Wurst mehr bezahlt als noch vor einem Jahr. So waren Rindfleisch 9,5 Prozent, Schweinefleisch 6,2 Prozent, Fleischwaren und Wurst 6,5 Prozent teurer als im Vorjahr.

Die Gründe liegen in einer europaweiten Verknappung des Angebots an Schlachtschweinen. Bis weit in das Jahr 2008 war die Schweineproduktion für die Erzeuger ein Verlustgeschäft. Vor allem der enorme Anstieg der Futtermittel- und Energiepreise ließ die Produktionskosten in die Höhe schnellen. Mit Schweinen war lange Zeit kein Geld zu verdienen. Die Erzeuger haben europaweit reagiert und die Produktion vielfach aufgegeben. Die daraus resultierende knappere Versorgung hat zu höheren Preisen geführt.

Die Verbraucherpreise für Rindfleisch sind seit Anfang des Jahres 2008 kontinuierlich angestiegen. Die Einfuhren aus Südamerika sind rückläufig. Hauptursache hierfür sind Importbeschränkungen der Europäischen Union. Die EU fordert höhere Standards von den Brasilianischen Exporteuren. Gerade bei den Edelteilen vom Rind waren die Preissteigerungen besonders ausgeprägt. Dies haben die Verbraucher zu Weihnachten zu spüren bekommen.


Geflügel

Die Verbraucher mussten für Geflügelprodukte im Januar 2009 gegenüber dem Vorjahr rund 1 Prozent mehr bezahlen. Nachdem das Geschäft mit Saisongeflügel kaum noch eine Rolle spielt, hat sich auch das Interesse des Lebensmitteleinzelhandels wieder mehr auf das übliche Sortiment verlagert.


Eier

Im Jahresvergleich waren Eier insgesamt 2,8 Prozent teurer als im Januar 2008. Die Preise für Eier aus Boden- und Freilandhaltung lagen weiterhin deutlich über dem Niveau des Vorjahres, während Käfigware in etwa so viel wie im Vorjahr kostete. Mit zunehmender Auslistung von Käfigeiern werden Eier aus Bodenhaltung und Freilandware im Lebensmitteleinzelhandel stärker nachgefragt.


Obst und Gemüse

Obst war im Januar 2009 gegenüber dem Vorjahr 1,3 Prozent günstiger. Insbesondere Zitrusfrüchte und Tafeltrauben wurden preiswerter angeboten. Ein Kilo Orangen war im Januar 2009 mit 0,92 Euro rund 7 Prozent und Mandarinen waren mit 1,35 Euro je Kilo knapp 8 Prozent billiger als im Vorjahresmonat. Für Tafeltrauben mussten die Verbraucher 2,85 Euro je Kilogramm bezahlen. Das waren im Vergleich zum Januar 2008 rund 16 Prozent weniger. Trotz einer guten Apfelernte und reichlich Vorräten in deutschen Lagern lagen die Verbraucherpreise für Äpfel zum Teil über dem Vorjahr. Ein Kilo Elstar beispielsweise kostete im Januar 2009 im Durchschnitt 1,28 Euro und damit 10 Prozent mehr als im Vorjahr.

Frisches Gemüse war im Januar 11,5 Prozent teurer als vor einem Jahr. Ungünstige Witterungsverhältnisse in Südeuropa hatten die Reife von Salaten und Fruchtgemüse verzögert, so dass weniger Ware zur Verfügung stand. Aber auch Kohlgemüse wie Blumenkohl, Brokkoli oder Wirsing waren teilweise nur begrenzt vorhanden, was bei gleichzeitig guter Nachfrage zu festen Preisen führte.


Kartoffeln

Speisekartoffeln waren im Januar 2009 mit +2,2 Prozent etwas teurer als im Vorjahr. Im Durchschnitt zahlten die Konsumenten für festkochende Ware im 1-2,5 kg-Gebinde 0,65 Euro je Kilo und für die gleiche Menge vorwiegend festkochende Kartoffeln 0,56 Euro.


Margarine und Speiseöl

Für Margarine und Speiseöl haben die Verbraucher im Januar 2009 17,2 Prozent mehr bezahlt als im Januar 2008. Ein Liter reines Pflanzenöl in der Plastikflasche kostete im Januar 2009 durchschnittlich 1,29 Euro. Vor einem Jahr lag der Preis noch bei 0,99 Euro.


Brot

Die Verbraucherpreise für Brot und Kleingebäck sind im Januar 2009 gegenüber dem Vorjahr um knapp 1 Prozent zurückgegangen. (ZMP)


Verbraucherpreise ím Januar
Verbraucherpreise ím Januar
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Stimmungsdämpfer für Ernährungsindustrie im April

 Rückgang der Inflation in Eurozone stockt

 Verbraucherpreise in Mecklenburg-Vorpommern stiegen im April um zwei Prozent

 Teuerung verharrt bei 2,2 Prozent - Erste Zinssenkung im Juni?

 Werden Lebensmittel jetzt günstiger?

  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig