Das geht aus Zahlen der
Lebensmittelüberwachung hervor, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) am Mittwoch in Berlin vorgestellte. Demnach haben die Kontrolleure in den Ländern 921.000 Inspektionen in rund 538.000 deutschen Betrieben durchgeführt und 408.000 Proben untersucht. Von den Proben wurden 55.000 (13,5 Prozent) beanstandet.
Grund waren Kennzeichnungsmängel (50 Prozent), die Beschaffenheit (19 Prozent) und Mängel bei der Zusammensetzung der Lebensmittel (12 Prozent). Wiederholt stellten die Kontrolleure etwa bei gegarten Hackfleischprodukten in Fertigpackungen einen zu hohen Keimgehalt fest. Geprüft wurde in Betrieben, die Lebensmittel herstellen und verarbeiten, in der Gastronomie und bei Fleischereien oder Bäckereien. Mangelhaft war häufig die Sauberkeit in der Gastronomie. In 16,3 Prozent der kontrollierten Gaststätten mit Küche und in 27,1 Prozent der Kneipen gab es Beanstandungen.
Martin Rücker, Sprecher der Verbraucherorganisation foodwatch, forderte schärfere Maßnahmen. «Dass wie jedes Jahr wieder jeder vierte Betrieb bei den amtlichen Kontrollen beanstandet werden musste, belegt eindrucksvoll das Scheitern des geheimniskrämerischen deutschen Kontrollsystems», sagte Rücker in Berlin. «Erst wenn die Ergebnisse auch veröffentlicht werden, und zwar direkt am Eingang von Gaststätten, Bäckereien und Supermärkten, haben die Verbraucher die Wahl zwischen den guten und den schlechten Betrieben.» (dpa)