Das traditionelle Tannengrün zum Fest kommt bald in den Verkauf. Der Verbraucher dürfte beim Weihnachtsbaum nicht nur auf einen schönen Wuchs schauen. (c) proplanta
«Wir beobachten, dass die Bäume kleiner werden», sagte der Geschäftsführer der traditionsreichen Späth'schen Baumschulen in Berlin, Holger Zahn, am Samstag. Auf seinen Produktionsflächen in Königs Wusterhausen (Kreis Dahme-Spreewald) eröffnete der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg die Weihnachtsbaum-Saison. Die Leute wollten mit Blick auf ihre Haushaltskasse weniger Geld für den Baum ausgeben, sagte Zahn. Derzeit gehe der Umsatz im Bereich Garten insgesamt deutlich zurück.
Viele Menschen griffen zu kleineren Bäumen im Topf, weil sie diese wieder auspflanzen könnten, wie der Vizepräsident des Verbandes, Lutz Grille, sagte. Diese Bäume mit Wurzelballen dürften aber höchstens eine Woche lang in der warmen Wohnung stehen. Sonst fingen die Bäume an auszutreiben und gingen später in der Kälte kaputt. Idealerweise sollte der Baum im Topf auf dem Balkon bleiben, meinte Grille. Auch die hohe Zahl der Single-Haushalte mit wenig Platz in der Wohnung verstärke den Trend zum kleinen Baum.
Auf den Weihnachtsbaum-Plantagen sind die Vorbereitungen für den Verkauf längst losgegangen. Der Werderaner Tannenhof (Kreis Potsdam-Mittelmark) etwa eröffnete am Freitag die Saison. Einen Preis-Schock werde es nicht geben, hieß es dort. Nach Schätzungen des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum-Erzeuger lassen höhere Löhne und gestiegene Transportkosten heimische Weihnachtsbäume in diesem Jahr etwas teurer werden als zuletzt. Eine Nordmanntanne kann demnach pro Meter 21 bis 29 Euro kosten. Im vergangenen Jahr war es ein Euro weniger.