Ihr Mandant - der mutmaßliche Anführer einer polnischen Bande - werde zunächst keine Angaben zur Anklage machen, erklärten die beiden Verteidiger am Montag am Landgericht Neubrandenburg. Ihm wird bandenmäßiger Diebstahl im Spätsommer 2016 vorgeworfen.
Er soll mit mindestens drei Komplizen von Juli bis Oktober mindestens 18 Einbrüche bei Landwirten, Baufirmen und Feuerwehren in Dörfern an der Autobahn 20 in Vorpommern, an der Seenplatte und in der Uckermark verübt haben.
Die Einbruchserie hatte für viel Unruhe in der Region und eine Sonderkommission bei der Polizei gesorgt. Die
Bauern hatten energische Gegenmaßnahmen der Polizei eingefordert.
Nach Angaben von Staatsanwalt Frank Schlößner wurden mehr als zehn Autos und andere Fahrzeuge, große Mengen Pflanzenschutzmittel, jede Menge Werkzeug, Bargeld, Scheckkarten und sogar Waffen gestohlen. Betroffen waren Dörfer wie Bartow, Grischow, Neuenkirchen, Werder und Grapzow. Der Gesamtschaden soll bei mehr als 500.000 Euro liegen.
Ein 27 Jahre alter Komplize aus Polen hatte vor dem Landgericht in dem Zusammenhang Ende März schon ein Geständnis abgelegt und den 41-Jährigen belastet. Dafür erhielt der 27-Jährige dreieinhalb Jahre Freiheitsstrafe.
Das Duo und zwei mutmaßliche Komplizen, deren Verfahren abgetrennt wurden, waren im Oktober bei Grischow mit Einbruchwerkzeug in ihren Autos gefasst worden. Die Ermittler vermuteten, dass sie weitere «Ziele» auskundschafteten. Mit ihrer Festnahme endete diese Serie. Im ersten Prozess war dem 41-Jährigen auch eine Strafmilderung im Fall eines Geständnisses angeboten worden, dazu war er aber nicht bereit.
Wegen der langen Verfahrensdauer hatte das Oberlandesgericht Rostock die Untersuchungshaft für den 41-Jährigen verlängern müssen, da die Sechs-Monats-Frist bereits überschritten war. Der Prozess wird am 2. Juni fortgesetzt, erste Zeugen sollen am 14. Juni gehört werden.
Erst vor einer Woche hatten Unbekannte wieder
Pflanzenschutzmittel in der Grenzregion zu Osteuropa in Krackow (Kreis Vorpommern-Greifswald) entwendet. Der Wert der verschwundenen 2.000 Liter Pflanzenschutzmittel wurde mit 80.000 Euro angegeben.