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01.09.2010 | 04:35 | Verbraucherschutzbericht  

Weniger lebensmittelbedingte Erkrankungen und keine relevanten Tierseuchen in Brandenburg

Frankfurt - Das ist das Fazit des jetzt vorliegenden Jahresberichts 2009 zum Verbraucherschutz.

Weniger lebensmittelbedingte Erkrankungen und keine relevanten Tierseuchen in Brandenburg

Er beinhaltet aktuelle Daten zur Lebensmittel-, Futtermittel,- Tierarzneimittel- und Tierschutzüberwachung sowie zur Gentechnik, zur Chemikaliensicherheit, zur Strahlenschutzüberwachung und zur Düngemittelverkehrskontrolle. Seit heute ist er auf den Internetseiten des Brandenburger Verbraucherschutzministeriums abrufbar.

Der Jahresbericht des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz gibt einen anschaulichen Überblick über die im gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärwesen von den Behörden des Landes geleistete Arbeit. Der Bericht dokumentiert und analysiert die Kontrollergebnisse der  Lebensmittel-, Veterinär- und Futtermittelüberwachung in den Landkreisen und kreisfreien Städten, des Landesamtes sowie des Landeslabors Berlin-Brandenburg (LLBB).

Infolge der Umstrukturierung der Landesregierung nach der Wahl 2009 wurde die Abteilung Verbraucherschutz des Landesamtes für Verbraucherschutz. Landwirtschaft und Flurneuordnung nun dem Landesamt  für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) zugeordnet.

Die Abteilung Verbraucherschutz des ehemaligen Landesamtes für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LVLF) ist seit dem 1. Juli infolge der Umstrukturierungen in der Landesregierung eine Abteilung des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, kurz LUGV.


Lebensmittelüberwachung

Schwerpunkt der Lebensmittelüberwachung war 2009 die Rückverfolgbarkeit. Die Betriebsauswahl sowie Festlegungen zu Kontrollfrequenz und Probenahme erfolgen risikoorientiert. Das bedeutet, wo Probleme oder Missstände erwartet werden, wird vorrangig kontrolliert.

Die Zahl der zu überwachenden Betriebe erhöhte sich auf 37.067 (im Jahr 2008 waren es knapp 37.000). 2009 wurden risikoorientiert 47.949  Betriebskontrollen durchgeführt und 11.388 Proben genommen, die durch das Landeslabor Berlin-Brandenburg untersucht wurden. Die häufigsten Beanstandungen gab es in Großküchen wegen Nichteinhaltung hygienischer Anforderungen. Eine Gesundheitsgefahr wurde nur bei 0,4 % der gezogenen Proben festgestellt, überwiegend aufgrund des Nachweises von Salmonellen bei Fleisch  und Fleischerzeugnissen.

Die Zahl lebensmittelbedingter Erkrankungen war mit 18 Erkrankungen gering. Soweit ein ursächlicher  Nachweis geführt werden konnte, waren dafür ausschließlich Salmonellen verantwortlich.


Grenzkontrollstelle Flughafen Schönefeld

Bei verstärkten amtlichen Kontrollen von pflanzlichen Lebensmitteln aus Drittländern wurden 105 Sendungen kontrolliert und dabei 67 Proben genommen. Hier gab es bei Koriander und Wasserspinat in 21 Fällen Höchstmengenüberschreitungen von Pflanzenschutzmitteln. Die Waren wurden zurückgewiesen oder vernichtet.

Nach wie vor sind von Reisenden mitgeführte Lebensmittel tierischer Herkunft ein großes Risiko für die Einschleppung von Tierseuchen. Daher wurden 50.000 Durchsuchungen des Reisegepäcks bei Passagieren aus Drittländern vorgenommen und rund 2.100 kg solcher Waren beschlagnahmt und vernichtet.


Futtermittelüberwachung

Voraussetzung für sichere Lebensmittel sind sichere Futtermittel. Aufgabe der amtlichen Futtermittelüberwachung ist die Kontrolle der Bereitstellung und Verfütterung von qualitativ hochwertigen, sicheren Futtermitteln sowie die Einhaltung der Fütterungsvorschriften. Aber auch die Futtermittel für Heimtiere müssen sicher sein und werden kontrolliert.

Die Futtermittelkontrollen erfolgen risikoorientiert und landeseinheitlich mittels Qualitätsmanagement-System. Im Jahr 2009 wurden von 7.471 zu überwachenden Futtermittelunternehmen (Futtermittelhersteller, Transportunternehmer, Lageristen, Händler und Landwirte) 2.035 Betriebe ein- bzw. mehrmals kontrolliert. Es wurden 1.066 Futtermittelproben entnommen und untersucht. Bei 207 Proben kam es zu Beanstandungen, in der Mehrzahl betrafen diese jedoch nur einfache Deklararationsmängel. Festgestellte  Mängel wurden durch die Kontrollbehörden ordnungsrechtlich geahndet.


Tierseuchenbekämpfung und Tierschutz

Brandenburg blieb auch 2009 von wirtschaftlich relevanten Tierseuchen verschont. Die Freiheit von Tierseuchen, wie zum Beispiel Rinderleukose, klassische Schweinepest und Tollwut wurde amtlich überwacht und für 2009 wiederum bestätigt.

Die flächendeckende Impfung der Rinder-, Schaf- und Ziegenbestände gegen das Virus der Blauzungenkrankheit wurde fortgesetzt.

2009 wurde mit dem Einsatz von Gewebeprobeuntersuchungen (Ohrstanzer) ein neues diagnostisches Verfahren für die Erkennung einer Viruserkrankung bei Rindern, der Bovine Virusdiarrhoe (BVD) im Land vorbereitet. Angefangen von der Auswahl der geeigneten Ohrmarken und Probenahmeverfahren über die Anpassung der Untersuchungstechnik im Landeslabor Berlin-Brandenburg bis zum Testlauf an 5.000 Rindern in ausgewählten landwirtschaftlichen Betrieben, wurden die Voraussetzungen für die  flächendeckende Einführung ab 2010 geschaffen. Die Effektivität der Kontrollen im Tierschutz konnte durch verschiedene Maßnahmen gestärkt werden.


Strahlenschutz

Der Rückbau des Kernkraftwerkes Rheinsberg wurde weiter überwacht. Der Abschluss der wesentlichen Arbeiten ist 2014 vorgesehen. Schwerpunkte waren 2009 die Demontagen im ehemaligen Lager für radioaktive Abfälle und im Bereich der Reaktorabschirmung. Nach umfangreicher Prüfung konnte eine im Außenbereich gelegene ehemalige Kläranlagen-Filterfläche von 1,4 Hektar aus der atomrechtlichen Überwachung freigegeben werden.

Weder in Rheinsberg noch im übrigen Gebiet des Landes Brandenburg wurden bei durchgeführten Messungen auffällige oder gar unzulässig hohe Werte der Strahlenbelastung registriert.


Gentechnik

Schwerpunkte der Überwachung des Gentechnikrechts waren wie in den Vorjahren flächendeckend gentechnische Arbeiten und Anlagen (121 Inspektionen in 71 Anlagen) sowie Freisetzungsvorhaben (21 Inspektionen auf 9 Freisetzungsflächen) und stichprobenartige Saatgutuntersuchungen (32 Mais-, 21 Winterraps-, 7 Öllein- und 4 Weißer Senf-Proben). (MUGV)

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