Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.09.2013 | 06:28 | Lebensmittelkontrollen 

Wenig Probleme mit Perchlorat in Obst und Gemüse

Hannover - Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit untersuchte im Juni und Juli 149 Obst- und Gemüseproben auf das Vorkommen von Perchlorat.

Perchlorat-belasteter Kopfsalat?
(c) proplanta
Nur zwei Proben Kopfsalat wiesen deutlich erhöhte Gehalte auf, die zu einer Überschreitung der tolerierbaren Aufnahmemenge führen.

Perchlorate werden industriell u. a. als Treibstoffe in Raketen und Feuerwerkskörpern eingesetzt. Sie kommen jedoch auch natürlich z. B. im sogenannten „Chilesalpeter" vor, der häufig als Bestandteil von Düngemitteln eingesetzt wird. Dieser Einsatz gilt auch als wahrscheinlichste Ursache für den Eintrag von Perchloratrückständen in Obst und Gemüse.

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut (LVI) Oldenburg des LAVES wurden u. a. Erdbeeren, Kirschen, Salate, Spargel, Tomaten und Kräuter auf das Vorkommen von Perchlorat untersucht. In insgesamt 43 Proben (29 %) konnte Perchlorat nachgewiesen werden. Die höchsten Perchloratgehalte (4,56 mg/kg und 3,02 mg/kg) wurden in zwei Proben Kopfsalat aus konventioneller Produktion gemessen.

Die Ausschöpfung der von der FAO/WHO empfohlenen vorläufigen maximal tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge (PMTDI) beträgt hier bei Erwachsenen bis zu 500 %. Perchloratgehalte über 0,1 mg/kg wurden außerdem in frischem Spinat und Basilikum, ebenfalls aus konventionellem Anbau, nachgewiesen, führten jedoch nicht zur Überschreitung des PMTDI-Wertes.

Die Aufnahme großer Mengen Perchlorat kann die Jodaufnahme in die Schilddrüse beeinträchtigen und damit die Produktion von Schilddrüsenhormonen hemmen. Dieser Effekt ist jedoch reversibel, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme ausführt. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker