Quengelfreie Kassen: Das will die Opposition erreichen. (c) proplanta
Die Oppositionsparteien verlangten in einer Bundestagsdebatte über gesunde Ernährung am Donnerstag unter anderem eine verbindliche Kennzeichnungspflicht bei Lebensmitteln.
Irreführende Werbung, die sich an Kinder und Jugendliche richte, müsse eingeschränkt werden. Erforderlich sei auch eine verlässliche Kennzeichnungspflicht für Fleisch, damit Verbraucher sofort erkennen könnten, wie Tiere gehalten wurden. Die Opposition warf dem Regierungsbündnis vor, Missstände in der Massentierhaltung und beim Verbraucherschutz nicht anzugehen.
Agrarminister Christian Schmidt (CSU) warb in der Debatte kurz vor der Eröffnung der Grünen Woche um ein maßvolles Vorgehen bei Informationen: «Wir dürfen den Teller nicht mit Regelungen vollpacken.» In der Tierhaltung gebe es natürlich Besserungsbedarf, etwa bei Geflügelkäfigen. Es gebe Ausreißer, moderne Systeme seien aber weit tierfreundlicher als vor Jahrzehnten. Schmidt wandte sich gegen den Eindruck, dass Nahrungsmittel heute schlechter seien als in der Vergangenheit. Sie seien besser, gesünder und überwachter.
Union und SPD wollen nach einem bereits Anfang der Woche bekanntgewordenen Antrag unter anderem den Verkauf von Süßigkeiten an Supermarktkassen einschränken. «Quengelfreie» Kassen sollen dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche sich gesünder ernähren. Die Koalition will auch den Erwerb eines «Ernährungsführerscheins» für Grundschulkinder ermöglichen und ausbauen. Nötig sei eine Strategie für weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten. Zum Vermeiden von Lebensmittelabfällen soll es mehr kleine Packungen geben. (dpa)