Bis 2035 sollen die Verbraucher in der Europäischen Union ihre Nahrungsmittelverluste halbieren. (c) proplanta
In ihrem am Mittwoch (14.2.) vorgelegten Entwurf für eine Verhandlungsposition des Plenums zur Novellierung der EU-Abfallrahmenrichtlinie pochen die Mitglieder des Gremiums fast einstimmig darauf, in der Lebensmittelverarbeitung und -herstellung die Verluste bis Ende 2030 um mindestens 20% zu reduzieren. Die Kommission hatte in ihrem Vorschlag vom Juli lediglich 10% vorgeschlagen.
Auf Ebene des Einzelhandels, in Restaurants, bei Lebensmitteldienstleistern und in Haushalten wollen die Umweltpolitiker sogar bis 2030 einen Rückgang der Abfallmenge um 40%. Die Brüsseler Behörde hatte dagegen 30% gefordert. Als Referenzzeitpunkte für die Ziele sollen die Durchschnittswerte in den Mitgliedstaaten für die Jahre 2020 bis 2022 herangezogen werden.
Verluste jährlich bei 131 Kilogramm pro Person
Die Europaabgeordneten fordern die Kommission außerdem auf, neue Legislativvorschläge zu unterbreiten, um höhere Ziele für 2035 einzuführen. Auf Ebene der Lebensmittelverarbeitung und -herstellung wird ein Rückgang um mindestens 30% angeregt.
Im Handel und beim Konsum sollen nach dem Willen der Abgeordneten die Verluste bis 2035 sogar halbiert werden. Jedes Jahr fallen in der Europäischen Union 60 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle an; das entspricht rund 131 Kilogramm pro Person.
Das Plenum des Parlaments wird voraussichtlich auf der Plenartagung im März über seinen Standpunkt abstimmen. Da im Juni bekanntlich ein neues Europaparlament gewählt wird, reicht die Zeit für Trilog-Verhandlungen mit Kommission und Rat nicht mehr aus.
Das Dossier soll daher vom neuen Parlament weiterverfolgt werden. Ob die dann gefundene Position beibehalten oder erneut verhandelt wird, entscheiden die Fraktionsvorsitzenden nach der Neukonstituierung der EU-Volksvertretung.