Es gebe in Europa zwar derzeit keinen Anlass zur Sorge über hochbelastete Produkte aus Japan im Handel. Bestimmte Grenzwerte der Radioaktivität für japanische Lebensmittel dürften aber nicht erhöht werden, sagte Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode am Dienstag in Berlin. Das Umweltinstitut München schloss sich dem an.
Foodwatch forderte mehr Informationen von Bundesverbraucherministerin Ilse
Aigner (CSU).
Aigner ließ die Kritik zurückweisen. «Die vor fast 25 Jahren beschlossenen Grenzwerte, die auch jetzt als Konsequenz aus der Reaktor-Katastrophe in Japan europaweit Anwendung finden, entsprechen den aktuellen international verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen», sagte ein Sprecher. «Die europäischen Grenzwerte sind international wie national anerkannt und stellen den Schutz der Verbraucher in unmittelbarer Reaktion auf ein krisenhaftes Ereignis wie die Katastrophe in Japan sicher.»
Am vergangenen Wochenende waren unter anderem höhere Obergrenzen für die Belastung mit Cäsium-134 und Cäsium-137 bestimmter Produkte aus Japan in Kraft getreten. Hintergrund ist eine EU-Verordnung, die nach der Atomkatastrophe von
Tschernobyl erlassen worden war. Kritik daran war bereits aus Rheinland-Pfalz gekommen.
Die Sicherheitsmaßnahmen für Importe aus Japan wurden seit dem Wochenende EU-weit verschärft. Alle Lebensmittellieferungen aus Japan werden an den Außenkontrollstellen überprüft. Bisher ist in Deutschland kein belastetes Produkt aus Japan aufgetaucht. Aus Japan werden ohnehin sehr wenige Lebensmittel nach Deutschland importiert. (dpa)