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06.04.2012 | 11:03 | Strompreise 

Studie: Ökostrom bald billiger als Kohlestrom

Berlin - Energie aus Sonne, Wind oder Biomasse könnte schon in einigen Jahren billiger sein als Kohlestrom.

Strompreis
(c) proplanta
Mehrere deutsche Forschungseinrichtungen kommen in einer umfassenden Studie für das Bundesumweltministerium zu dem Ergebnis, dass bis 2030 Strom aus Ökoenergien nur noch 7,6 Cent je Kilowattstunde kosten könnte, während die Kosten für Strom aus Steinkohle und Erdgas dann bereits auf bis zu 9,4 Cent steigen könnten. Die Ziele der Regierung von mindestens 35 Prozent Ökostrom bis 2020 dürften übertroffen werden.

In den Szenarien wird von mindestens 40 Prozent ausgegangen. Bis 2050 könnten es bereits rund 85 Prozent sein. Allerdings fehlen bisher die dringend benötigen Stromspeicher, um bei wenig Sonne und Wind die Stromversorgung aufrechterhalten zu können. Zudem fehlen mehrere tausend Kilometer an neuen Netzen, um Ökostrom von der See und der grünen Wiese zum Verbraucher zu transportieren.

Dabei bis 2020 voranzukommen, dürfte über Erfolg oder Misserfolg der Energiewende entscheiden. Auch der Strompreis dürfte in hohem Maße von der Höhe der entsprechenden Investitionen abhängen.

Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) betonte am Donnerstag: «Die Studie bestätigt den Kurs der Bundesregierung, mit der Energiewende das größte Modernisierungs- und Infrastrukturprojekt der kommenden Jahrzehnte gestartet zu haben.» Der Einstieg in das Zeitalter erneuerbarer Energien sei richtig und konsequent.

«Kohle, Öl und Gas sind nur begrenzt verfügbar und müssen auch aus Gründen des Klimaschutzes Schritt für Schritt durch erneuerbare Energien ersetzt werden.» Ob andere Länder das deutsche Modell übernehmen, hänge auch davon ab, ob Deutschland die Ziele erfolgreich umsetze. «Die neuen Zahlen zeigen, dass die Energiewende machbar ist», sagte Röttgen.

Die 345 Seiten lange Studie war vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dem Fraunhofer-Institut Kassel und dem Ingenieurbüro für neue Energien erarbeitet worden. Dabei wurden unterschiedliche Szenarien zum Ausbau der Ökoenergien beleuchtet.

Diese orientieren sich an verschiedenen Annahmen zur Entwicklung von Speichern für überschüssigen Ökostrom sowie an den möglichen Fortschritten bei den Stromeinspar- und Klimazielen. (dpa)
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