Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.06.2014 | 10:26 | Höchstspannungsleitung 

Bayern akzeptiert nur Stromtrasse für erneuerbare Energien

Berlin - Im Streit um eine der Haupttrassen für die Energiewende verlangt Bayern, dass darüber nur Strom aus erneuerbaren Energien in den Freistaat transportiert wird, nicht aus Braunkohle.

Stromtrasse durch Bayern
(c) proplanta
Die Chefin der bayerischen Staatskanzlei, Christine Haderthauer (CSU), sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, Bayern habe ein klares Bekenntnis zur sogenannten Thüringer Strombrücke abgegeben und sehe auch die Notwendigkeit des Süd-Links.

Die Süd-Ost-Trasse stoße aber auf große Akzeptanzprobleme, sagte Haderthauer. «Denn sie hat ganz offenbar den Zweck, die Abnahme von Braunkohlestrom aus Mitteldeutschland sicherzustellen. Die Energiewende darf aber nicht ein verkapptes Förderprogramm für Braunkohlekraftwerke werden.»

Es sei ein großer Erfolg des CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer, dass vor dem Hintergrund der Neuordnung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes die Notwendigkeit der Süd-Ost-Trasse jetzt noch einmal überprüft werde. «Das wurde vor einigen Monaten ja noch für unnötig befunden.»

Für den Fall, dass ein weiterer Trassenausbau notwendig sein sollte, müsse erörtert werden, wie und mit welchem Verlauf das verträglich und sinnvoll umgesetzt werden könne. «Dabei muss sichergestellt sein, dass tatsächlich Windenergie transportiert wird», forderte Haderthauer. Das sei keine Extrawurst für Bayern. «Das ist Konsens in der Koalition. Seehofer hat früh klargemacht, dass Bayern eine Braunkohle-Trasse nicht akzeptieren wird.»

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hatte am Donnerstag nach einem Bund-Länder-Treffen bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mitgeteilt, besonders aus bayerischer Perspektive sei noch nicht plausibel dargestellt, ob es nach der geplanten Begrenzung des Windenergieausbaus den Trassenbedarf noch gebe.

Die 450 Kilometer lange Leitung ist eine von drei geplanten Haupttrassen der Energiewende und soll ab 2022 von Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt Strom nach Meitingen bei Augsburg bringen. Bayern hatte beim Bundesbedarfsplangesetz dem Bau der Höchstspannungsleitung 2013 zugestimmt.

Nach Vorschlägen des zuständigen Betreibers Amprion für einen Trassenverlauf war es aber zu massiven Protesten gekommen. Zuletzt war publik geworden, dass die Staatsregierung überlegt, einen anderen Verlauf für die Gleichstromtrasse quer durch Bayern zu prüfen. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 G7 nehmen sich Kohleausstieg vor - deutsche Reaktionen gemischt

 Methan-Ausstoß aus Braunkohletagebau höher als angenommen

 Sieben Braunkohle-Blöcke stehen vor endgültiger Stilllegung

 Dritte Stromtrasse auch direkt nach Bayern geplant

  Kommentierte Artikel

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen