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31.01.2011 | 00:27 | Umweltpreis 

Sparen ist grün: Universität Hohenheim bezieht klimagerechten Strom

Stuttgart - Grüner Strom rechnet sich: Ab sofort bezieht die Universität Hohenheim klimagerechten Strom, der zu 100 Prozent naturverträglich aus regenerativen Energiequellen gewonnen wird - und preiswert ist.

Umweltpreis 2011
(c) Uni Hohenheim
Der neue Stromanbieter, der nach dem besonders strengen „Grüner Strom Label in Gold“ zertifiziert ist, hatte sich gleichzeitig im Wettbewerb gegen alle Lieferanten als preisgünstigste Variante durchgesetzt. Mit dem Strombezug startet die Universität Hohenheim ihre „Nachhaltigkeitskette 2011“. Ursprünglich vom Universitätsrat angestoßen, soll sie weitere Maßnahmen für eine CO2-neutrale Hochschule einleiten.

Eine Emissionslast von 12.000 Haushalten mit über 24.000 Bewohnern pro Jahr: Gut 22 Mio. kg CO2 wird die Universität Hohenheim mit dem neuen Vertrag in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt einsparen und durch ihr Engagement neue Anlagen für Strom aus Sonne, Biomasse, Wind- und Wasserkraft fördern.

Gleichzeitig bringt der zweijährige Vertrag mit der Naturstrom AG eine Ersparnis von 1,7 Mio. Euro und der Universität eine dringend benötigte Haushaltsentlastung: In den vergangenen zehn Jahren hatten sich die Ausgaben für Strom und Wärme mehr als verdoppelt – bei gleichbleibendem Budget des Landes. Gründe dafür sind sowohl die Explosion der Energiepreise als auch der wachsende Energieverbrauch von zeitgemäßer wissenschaftlicher Ausstattung.

„Unser Ziel ist es, dass der von vielen genutzte Begriff der Nachhaltigkeit nicht nur auf dem Papier steht, sondern tatsächlich gelebt wird“, erklärt Kanzler Alfred Funk. „Daher ist der Einkauf von grünem Strom ein Meilenstein und trägt maßgeblich dazu bei, unser Profil glaubwürdig zu vertreten. Neben Biogasanlage, Lehrstuhl für Umweltmanagement und einer Reihe weiterer Initiativen fügt sich diese Maßnahme nahtlos ein und verbindet Ökologie UND Ökonomie in außergewöhnlichem Maße.“


Nachhaltigkeit im Alltag

Eine Initiative aus dem Universitätsrat und die vom Kanzler initiierte Kooperation von Verwaltung und Wissenschaft machte die Millionen-Ersparnis möglich. Bisher hatte sich die Universität Hohenheim, wie alle anderen Hochschulen in Baden-Württemberg, beim Stromeinkauf an einer einheitlichen Landesausschreibung beteiligt. Dieses Mal schrieb die Universität in eigener Regie aus. Sie arbeitete dabei aus eigener Initiative fachlich eng mit dem Hohenheimer Lehrstuhl für Umweltmanagement zusammen, nutzte im Hause vorhandenes Know-how und erweiterte es gezielt.

Zeitgleich bildeten Studierende der Hochschulgruppe „Greening Hohenheim“, Wissenschaftler und Mitarbeiter der Verwaltung einen informellen „Arbeitskreis Nachhaltigkeit“. Der gruppenübergreifende Kreis entwickelt Vorschläge, wie Nachhaltigkeit verstärkt auf dem Campus etabliert werden kann.


Bündel von Maßnahmen

Gemeinsam mit der Universitätsleitung und allen engagierten Universitätsangehörigen möchte der Arbeitskreis 2011 weitere Energiesparmaßnahmen umsetzen, eine Umweltwoche veranstalten oder mit einer Fahrradwerkstatt für den Fahrradverkehr auf dem Campus werben. Der Kreis setzt sich auch dafür ein, dass die Universität Hohenheim in diesem Jahr die Entwicklung eines Umweltmanagement-Systems nach EMAS (Eco-Management and Audit-Scheme der Europäischen Union) für einige Bereiche der Universität einleitet.

Dabei wollen Studierende, Mitarbeiter und Institute nach und nach Maßnahmen zu einem umfassenden Klima- und Umweltschutz erarbeiten. Die Maßnahmen bilden eine Kette von geplanten und bereits realisierten Optimierungen im Universitätsalltag.


Prämiertes Konzept

Für ihr Stromeinkaufskonzept erhielt die Universität Hohenheim den Umweltpreis 2010 „Energieeffizienz mit Mitarbeiterbeteiligung“ der Stiftung Arbeit und Umwelt der IG Bergbau, Chemie und Energie. Auch beim Wettbewerb „Büro und Umwelt 2010“ zeichnete Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen Hohenheim aus – bereits zum zweiten Mal in der Kategorie Behörden/Verwaltung als zweitbeste deutsche Universität für ihren schonenden Umgang mit Ressourcen im Büroalltag sowie die Beachtung von Umweltaspekten bei der Beschaffung von Büroprodukten.

Preiswürdig war vor allem die integrierte Beschaffungsorganisation der Universitäten Hohenheim und Tübingen: der Einsatz von Recyclingpapier mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ und Recyclingprodukten im Tinten- und Toner-Bereich sowie eine Möbelausstattung aus zertifiziert nachwachsenden Rohstoffen.

Schon seit Sommer 2008 betreibt die Universität Hohenheim die deutschlandweit größte Forschungs-Biogasanlage im Rahmen ihres Forschungsschwerpunkts „Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie“. Ziel ist die richtige Mischung aus Biomasse zu ermitteln, um bis zu 50 Prozent mehr aus dem Biogasprozess herauszuholen. (Uni Hohenheim)
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