Jedes Jahr kommen bis zu 20 Menschen bei Wildunfällen ums Leben, etwa 2.500 werden verletzt. Auch der Sachschaden ist gewaltig. Die mit Abstand meisten der Unfälle gehen laut DJV-Sprecher Torsten Reinwald auf Rehe zurück (85,5 Prozent), gefolgt von Wildschweinen (11,5 Prozent) und Hirschen (rund 3 Prozent). (c) proplanta
Während das im Vergleich zum Vorjahr eine Stagnation bedeutet, ist es gemessen am
Schnitt der vorangegangenen fünf Jahre eine Steigerung um fünf Prozent. Hauptverursacher ist das Reh (86 Prozent), gefolgt vom
Wildschwein (12 Prozent).
Diese aktuellen Zahlen hat der DJV heute anlässlich der Fachtagung „Reflektoren wirken/nicht“ zur Wildunfallprävention vorgestellt, die der Verband gemeinsam mit dem ADAC in Hannover veranstaltet. Gut 200 Experten aus Wissenschaft, Straßenbau, Politik und Polizei diskutieren kontrovers über die Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren, die häufig an Straßenleitpfosten angebracht werden. Vorgestellt werden unter anderem die Forschungsergebnisse eines Langzeitprojektes, das ADAC, DJV und regionale Partner in Schleswig-Holstein durchgeführt haben.
"Wildtiere kennen keine Verkehrsregeln, sie müssen über Straßen wandern, etwa um zu fressen oder Partner zu finden“, sagte DJV-Präsidiumsmitglied Wolfgang Heins am Rande der Tagung. „Der beste Schutz gegen Wildunfälle sind angepasste Geschwindigkeit und vorausschauendes Fahren“, so Ulrich Klaus Becker, ADAC Vizepräsident für Verkehr. Wer Tempo 80 statt 100 fährt, reduziert den Bremsweg um 25 Meter. Besonders unfallträchtig sind unübersichtliche Wald- und Feldränder in der Dämmerung.