Der Landvolk-Pressedienst zitiert den aktuellen Bericht der Bundesregierung, wonach sich der Waldzustand gegenüber 2007 nur leicht gebessert hat. Ein gesunder Baum hat eine dicht belaubte oder benadelte Krone. Wird diese Krone lichter, deutet dies auf eine Vitalitätsstörung hin. Im vergangenen Jahr nahm die mittlere Kronenverlichtung über alle Baumarten leicht ab, und zwar von 20,7 Prozent auf 20,4 Prozent. Doch nach wie vor ist nur ein Drittel (31 Prozent) aller deutschen Bäume kerngesund und ihre Kronen ohne Schäden. 43 Prozent aller Bäume weisen leichte Symptome auf, 26 Prozent der Bäume haben sogar deutliche Schäden. Damit haben sich die Anteile der „Schadensklassen“ im Jahresvergleich kaum verändert.
Zu den „Sorgenkindern“ gehören vor allem die Eichen. Bei dieser Baumart weisen mittlerweile 52 Prozent aller Bäume eine deutliche Kronenverlichtung von mehr als einem Viertel auf, 32 Prozent werden der Warnstufe zugerechnet. Nur 32 Prozent aller deutschen Eichen wertden von Experten als „gesund“ bewertet. Dagegen verringerte sich der Anteil der deutlich geschädigten Buchen gegenüber 2007 um neun Prozentpunkte auf 30 Prozent. Um den gleichen Wert erhöhte sich 2008 der Anteil der gesunden Bäume, damit gelten jedoch immer noch nur rund 24 Prozent der Buchen als gesund. Der Zustand der deutschen Fichtenbestände hat sich im Jahresvergleich kaum geändert. Rund 34 Prozent war zum Zeitpunkt der Datenerhebung frei von Krankheitssymptomen, 36 Prozent wurden der Warnstufe zugeordnet, 30 Prozent litten an deutlichen Kronenverlichtungen. Dagegen hat sich der Zustand der Kiefernbestände deutlich verschlechtert: Der Anteil gesunder Bäume verringerte sich gegenüber 2007 um neun Prozentpunkte auf 29 Prozent, der Anteil schwer geschädigter Bäume stieg um fünf Prozentpunkte auf 18 Prozent an.
Die
Waldzustandserhebung für Niedersachsen weist über alle Baumarten eine Verringerung der mittleren Kronenverlichtung um einen Prozentpunkt auf 15 Prozent aus. Dabei ist ein deutlicher Alterstrend auszumachen. Während die mittlere Kronenverlichtung bei den mehr als 60 Jahre alten Bäumen 21 Prozent betrug, war es bei den jüngeren Waldbeständen nur acht Prozent. Bundesweit sehen Forstexperten trotz der Fortschritte bei der Luftreinhaltung weiterhin Handlungsbedarf bei der Minderung der Stickstoff- und Säureeinträge. Waldbesitzer sollten zudem stärker von den durch Bund und Länder geschaffenen Fördermöglichkeiten zur Bodenschutzkalkung Gebrauch machen, um die von einer Versauerung betroffenen Waldstandorte weiter zu stabilisieren. Gegen künftige Belastungen könnten sich die Forstwirte dagegen mit dem weiteren Aufbau standortgerechter Mischwälder wappnen. (LPD)