Dies sei Ergebnis eines erfolgsreichen Managements in der
Betriebsleitung und in den unteren Forstbehörden. Der Landesbetrieb ForstBW
bewirtschafte rund 24 Prozent der Waldfläche Baden-Württembergs, die sich
im Landeseigentum befinden.
„Die neuen Finanzstrukturen im Landesbetrieb ForstBW haben sich in einer
schwierigen Situation bewährt“, sagte Köberle. Aufgrund der globalen
Wirtschaftskrise hätten besonders in der ersten Jahreshälfte 2009 erhebliche
Störungen am Holzmarkt bestanden. Der Absatz von Holzprodukten sei weltweit
erheblich gesunken und habe zu einer starken Verunsicherungen aller
Marktteilnehmer geführt. „Durch die neuen Strukturen im Landesbetrieb konnten
wir auf diese Marktschwankungen optimal reagieren. Nachdem sich der Holzmarkt
bereits im Sommer 2009 zunehmend von der Wirtschaftskrise erholt hatte,
forcierte der Landesbetrieb den Holzeinschlag in der zweiten Jahreshälfte“,
erläuterte Köberle. Dadurch sei das jährlich im Sinne der Nachhaltigkeit
nutzbare Holzpotential in Höhe von 2,48 Millionen Kubikmeter weitgehend
eingeschlagen worden. Trotz der Marktbelebung im zweiten Halbjahr sei
angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen im ersten Halbjahr ein Absinken
des Durchschnittserlöses für den Rohstoff Holz um rund zwölf Prozent gegenüber
dem Vorjahr allerdings nicht zu verhindern gewesen.
Positives Wirtschaftsergebnis im Jahr 2009 in 2010 noch getoppt
„Für das Jahr 2009 weist die Erfolgsrechnung im Kernbereich des
wirtschaftlichen Handelns, dem Produktbereich Wirtschaftsbetrieb, ein positives
Wirtschaftsergebnis in Höhe von 10,34 Millionen aus. Dies entspricht
33,13 Euro je Hektar Waldfläche oder 4,16 Euro je eingeschlagenem
Kubikmeter Holz“, erklärte Köberle. Einem Umsatz von 137 Millionen Euro stünden
Aufwendungen in Höhe von 127 Millionen Euro gegenüber. Dabei berücksichtige das
Wirtschaftsergebnis im Sinne einer betriebswirtschaftlichen Vollkostenrechnung
alle angefallenen Aufwendungen, einschließlich des anteiligen
Verwaltungsaufwands. „Für 2010 rechnet ForstBW aufgrund der marktbedingt
angestiegenen Holzpreise im reinen Wirtschaftsbetrieb mit einer weiteren
Verbesserung seines Wirtschaftsergebnisses“, betonte der Forstminister.
Neben dem Wirtschaftbetrieb weist der Landesbetrieb weitere Produktbereiche,
wie Daseinsvorsorge oder Bildung, in seiner Erfolgsrechnung aus. Diese
Produktbereiche dienen in erster Linie der Umsetzung des gesellschaftlichen und
gesetzlichen Auftrages. In diesen Bereichen ist das Wirtschaftsergebnis des
Jahres 2009 erwartungsgemäß defizitär: Den vorhandenen und zur
Aufgabenerfüllung notwendigen Aufwendungen stehen hier keine oder nur
geringfügige Erträge gegenüber. ForstBW erhält hierfür keine finanzielle
Abgeltung aus dem Landeshaushalt.
Im Produktbereich Daseinsvorsorge, der die Maßnahmen von ForstBW im Bereich der
Schutz- und Erholungsfunktionen des Staatswaldes beinhaltet, hat der
Landesbetrieb 2009 gut neun Millionen Euro aufgewendet. Hierzu zählen
beispielsweise der Bau und die Unterhaltung von Erholungseinrichtungen oder die
Bodenschutzkalkungen zur Bereitstellung von unbelastetem Trinkwasser.
ForstBW bundesweit größter Forstwirt-Ausbildungsbetrieb
Zu den Leistungen außerhalb des Wirtschaftsbetriebes zählt auch der
Produktbereich Bildung, welcher unter anderem die Ausbildung zum Forstwirtberuf
beinhaltet. Mit etwa 300 Forstwirt-Auszubildenden ist ForstBW bundesweit der
größte Ausbildungsbetrieb für Forstwirte. Für diese Investition in die Zukunft
wendet ForstBW jährlich etwa zehn Millionen Euro auf.
Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement wird 2011 eingeführt
„In seiner Satzung hat ForstBW die Sicherstellung der multifunktionalen und
nachhaltigen Waldwirtschaft in Baden-Württemberg als einen Beitrag zur
nachhaltigen Entwicklung des Landes festgeschrieben. Dabei sind die
Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales gleichrangig“, sagte
Köberle. Für die praktische Umsetzung dieser Zielsetzung habe ForstBW ein
Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement in einem partizipativen Prozess unter
Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie externer Kunden und
Interessenvertreter entwickelt.
Das Strategische Nachhaltigkeitsmanagement, welches ein Zielsystem mit 18
gleichrangigen und gleichgewichteten strategischen Nachhaltigkeitszielen für
die Bereiche Ökologie, Ökonomie und Soziales umfasst, wird zum Wirtschaftsjahr
2011 für die Bewirtschaftung des Staatswaldes eingeführt. Ergänzt wird das Instrument
um Nachhaltigkeitsberichte. Die Einführung und die Inhalte des Strategischen
Nachhaltigkeitsmanagements folgen einem Beschluss der Landesregierung
Baden-Württemberg vom September 2010. (PD)