13.10.2008 | 02:53 | Holztransport
Forst-Minister Hans-Heinrich Ehlen fordert 44 Tonnen Regelung für Holz LKWHannover - Der Werkstoff Holz - als umweltfreundlicher und nachwachsender Rohstoff – erfreut sich zunehmender Beliebtheit. |
Die Nachfragesteigerung nach dem Rohstoff auf den nationalen und internationalen Märkten und die von der Jahreszeit weitgehend unabhängige Belieferung der Sägewerke stellen Säge- und Holztransportindustrie zunehmend vor logistische Herausforderungen.
Minister Ehlen vertritt die Auffassung, dass aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit eine dauerhafte Erhöhung der Gesamtgewichte von Rundholztransporten auf 44 t angestrebt werden sollte. Bei der jüngsten Agrarministerkonferenz in Meißen warb er bei seinen Ministerkollegen um Unterstützung. Im Ergebnis soll nun der Bund prüfen, ob und unter welchen Vorraussetzungen eine dauerhafte Erhöhung der Gesamtgewichte von Rundholztransporten um 10 Prozent möglich ist.
Durch laufende Modernisierung der Transportfahrzeuge und deren technischen Einrichtungen sind die Belastungen für die Straßen in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Die Verkehrssicherheit der LKW hat sich verbessert. Durch den Einsatz moderner Logistiksysteme und optimierter Transportketten versucht die Speditionswirtschaft ihre Kosten zu senken.
Die LKW- Maut, die Entwicklung der Kraftstoffkosten, Umweltauflagen und die Öffnung der Märkte insbesondere nach Osteuropa beeinflussen den Wettbewerb für die deutschen Spediteure erheblich. 4 t mehr Transportgewicht bedeuten 10 % weniger LKW auf unseren Straßen. Darüber hinaus sinkt der Kraftstoffverbrauch – ein Beitrag zum Klimaschutz.
Während in Deutschland im Regelfall Lastzüge mit einem Gesamtgewicht von höchstens 40 t fahren dürfen, sind in vielen EU-Mitgliedsländern schwerere LKW für den Rohstofftransport im Einsatz. So erlauben die waldreichen Staaten Finnland und Schweden 60 t Transporte. In den Beneluxstaaten in Italien und Dänemark darf das Transportgewerbe 44 t und 50 t beantragen. In Österreich kann trotz besonderer Geländesituation die 44 t Regelung praktiziert werden und in Frankreich können 52 t mit 5 Achsen und 57 t mit 6 Achsen zugelassen werden. Aktuell wird in Finnland sogar eine weitere Anhebung des zulässigen Gesamtgewichts von Rundholztransportfahrzeugen um 9 t auf 69 t geprüft.
In einem extrem transportkostenintensiven Bereich wie der Holzindustrie sind diese Unterschiede bei stark globalisierten Märkten nicht nur wettbewerbsverzerrend sondern sogar wettbewerbsentscheidend. (PD)
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