Das EU-Parlament stimmte am Mittwoch in Straßburg mit großer Mehrheit für eine strikte Regulierung. Illegales Tropenholz und daraus hergestellte Produkte dürfen von 2012 an in der Union auch nicht gehandelt werden.
Ziel ist es, Urwälder wie etwa am Amazonas vor einem Kahlschlag zu bewahren. Dem neuen Gesetz stimmten 644 Abgeordnete zu, 25 waren dagegen, der Rest enthielt sich. Entlang der gesamten Lieferkette werden Importeure und Händler verpflichtet, legal geschlagenes Holz zu verkaufen oder zu verwerten. Einen Nachweis darüber muss der Importeur bringen, der das Holz auf den EU-Markt bringt.
Verbraucher erkennen legales Holz zukünftig an Etiketten, die an den Produkten kleben. Zudem führt die EU Mindeststandards bei Verstößen ein. Damit wird derjenige belangt, der illegales Holz als erster auf den europäischen Markt bringt. Bei der Verankerung der EU-Richtlinie müssen die Mitgliedstaaten nun entscheiden, wie sie auf nationaler Ebene Verstöße bestrafen. Einen EU-Sanktionskatalog gibt es nicht.
Jährlich werden weltweit rund 13 Millionen Hektar Wald abgeholzt. Der Anteil von illegalem Holz am weltweiten Handel wird auf bis zu 40 Prozent geschätzt. Die EU gilt als einer der größten Importeure illegalen Tropenholzes. Besonders beliebt ist das Holz aus Urwäldern, weil es preiswerter ist. Viele der geschlagenen Bäume werden später zu Garten- und Badmöbel verarbeitet.
Die Gesetzgebung war für Brüssel auch deshalb delikat, weil im sanierten Berlaymont-Hauptgebäude der
EU-Kommission Mitte des vergangenen Jahrzehnts illegales Tropenholz verarbeitet wurde. Die Kommission musste deshalb mehrere hundert Euro Strafe zahlen. (dpa)