In den Wäldern gebe es massenhaft Eicheln und Bucheckern, die zur Hauptnahrung der Borstentiere gehören, sagte Klaus Röther, Sprecher des hessischen Landesjagdverbandes, der Nachrichtenagentur dpa.
«Es wird vermutlich weniger Unfälle auf den Straßen geben», erklärte der Experte. Die Wildschweinrotten hätten im Wald so viel zu fressen, dass sie keine weiten Wanderungen unternehmen müssten. Die Maisfelder seien aus diesem Grund für die Tiere derzeit auch nicht so attraktiv.
In der vergangenen Jagdsaison von April 2010 bis März 2011 wurden in Hessen nach Angaben des Umweltministeriums knapp 64.000
Wildschweine erlegt. Das waren zwar über 20.000 mehr als in der Saison zuvor. Der bisherige Rekord liegt aber bei 78.000 Tieren und stammt aus der Saison 2008/2009. Auch damals hatten Eichen und Buchen besonders viele Früchte getragen.
Im vergangenen Jahr wurden 3.380 Wildschweine bei Straßenunfällen in Hessen getötet. Viele Unfälle gab es im Herbst, als die Tiere auf der Suche nach Nahrung ständig unterwegs waren. Gefährlich ist dann besonders die Dämmerung.
Wildschweine fressen sich für den Winter eine dicke Fettschicht an, von der sie in langen Frostperioden zehren. Neben Waldfrüchten gehören Würmer und Larven zu ihrem Nahrungsspektrum, die sie mit ihren langen Schnauzen aus dem Boden wühlen. Im Dezember ist Paarungszeit. Im Frühjahr werden die Frischlinge geboren. (dpa/lhe)