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02.04.2010 | 10:29 | Unwetterschäden 

Landesweit koordinierte Aufarbeitung nach Sturmtief Xynthia abgeschlossen

Mainz - Der Orkan Xynthia hat nach aktueller Kenntnis rund 2,1 Millionen Festmeter Holz in Rheinland-Pfalz zu Boden gebracht.

Landesweit koordinierte Aufarbeitung nach Sturmtief Xynthia abgeschlossen
(c) proplanta
Eine verlässliche Angabe über die Menge der umgestürzten und abgebrochenen Bäume wurde im Zuge der fortschreitenden Räumung möglich. Die Waldwege in den betroffenen Gebieten sind nahezu vollständig geräumt. Dennoch ist auch weiterhin Vorsicht bei Waldspaziergängen im engeren Umfeld der Hauptschadensgebiete geboten. Walsspaziergänger sollten nicht in den Waldbestand hineingehen, sondern auf den betrieblich genutzten Wegen bleiben. Bereits kleine Windböen können jetzt ausreichen, um in dem nun weniger stabilen Baumbestand Nachwürfe zu verursachen.

Rheinland-Pfalz ist von den Sturmschäden unterschiedlich betroffen: Eifel und Huns-rück weisen die größten Windwurfmengen mit jeweils rund 600.000 Festmeter Sturm-holz auf. Es folgen der Westerwald mit 460.000, die Region Trier mit 390.000 und die Pfalz mit 60.000 Festmetern Sturmholz. Fichte, Douglasie, Kiefer und Lärche machen mit 2 Millionen Festmetern 95 Prozent, die Laubbäume Buche und Eiche nur 5 Prozent des Sturmholzes aus.

Mehr als 70 Prozent des Holzes sind im Gemeindewald angefallen, 20 Prozent im Staatswald, die restlichen 10 Prozent verteilen sich auf zahlreiche private Waldbesitzer.

Zum Vergleich: Durch die Orkane „Vivian und Wiebke“(1990) wurden in Rheinland-Pfalz etwa 12 Millionen Festmeter, durch „Kyrill“ (2007) ca. 2 Millionen Festmeter und durch das Sturmtief „Emma“ (2008) etwa 0,65 Millionen Festmeter Holz geworfen.

95 Prozent des Sturmholzes sind zur Aufarbeitung und zum Verkauf verwertbar. Lediglich 5 Prozent (etwa 100.000 Festmeter) werden als sogenanntes Totholz im Wald verbleiben. Der Verkauf der rund 2 Millionen Festmeter verwertbaren Windwurfholzes ist weitgehend abgeschlossen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde der weit überwiegende Anteil des Holzes an die innerhalb der Region ansässige Holzindustrie vermarktet. Bei einem durchschnittlichen Preis von rund 60 Euro pro Festmeter ergibt sich ein beträchtlicher Verkaufswert von insgesamt rund 120 Millionen Euro.

Den Waldbesitzern entstehen allerdings auch hohe Kosten. Aufarbeitung und Transport des Holzes schlagen mit 35 - 40 Euro pro Festmeter zu Buche. Des Weiteren kommt es häufig zu Folgekosten für die Instandsetzung der Wege nach der Holzabfuhr und für die Wiederbewaldung von größeren Kahlflächen. Durch eine enge Verzahnung von Aufarbeitung und Abtransport wird der Vermehrung der Borkenkäfer im liegenden Holz entgegengewirkt. Die Aufarbeitung des Holzes und der Transport in die Sägewerke werden voraussichtlich bis in den Herbst hinein andauern. (PD)
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