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17.09.2009 | 11:40 | Forstwirtschaft  

Medizin für den Wald - Bodenschutzkalkung 2009

Erfurt - Die diesjährige Bodenschutzkalkung in den Wäldern Thüringens erfolgt seit Anfang September in den Forstämtern Finsterbergen (2.246 Hektar), Frauenwald (1.174 Hektar), Gehren (899 Hektar), Kaltennordheim (1.352 Hektar), Leutenberg (944 Hektar) und Schönbrunn (1.079 Hektar).

Bodenschutzkalkung 2009
(c) proplanta
Die Arbeiten werden vorrausichtlich bis Mitte November andauern. Auf rund 7.700 Hektar Waldfläche werden etwa 23.100 Tonnen kohlensaurer Magnesiumkalk ausgebracht. Dabei entfallen 3.150 Hektar auf den Staatswald und 4.550 Hektar (ca. 60 Prozent) auf den Kommunal- und Privatwald - davon allein 1.260 Hektar auf den Klein- und Kleinstprivatwald.

„Unseren Waldböden kommen elementare Filter- und Pufferfunktionen zu. Nur ein gesunder Waldboden ist Garant für ein intaktes Waldökosystem, gutes Baumwachstum und sauberes Wasser. Leider versauern unsere Waldböden zusehends und verarmen an Nährstoffen. Die Bodenschutzkalkung ist eine der wichtigsten forstlichen Maßnahmen, um der schadstoffbedingten Versauerung von Waldböden entgegen zu wirken und eine Stabilisierung des Waldökosystems und seiner Funktionen zu erreichen“, sagte Thüringens Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar.

Die Bodenschutzkalkung 2009 wird aus dem EU-Förderprogramm „ELER“ (für 6.400 ha) und dem Modellvorhaben des Bundes „Maßnahmen zur Revitalisierung der Wälder in besonders strukturellen Fällen“ (für 1.300 ha) finanziert. Nicht vorsteuerabzugsberechtigte private Forstbetriebe erhalten diese „Waldmedizin“ komplett bezuschusst, während die Kommunen die Umsatzsteuer selbst tragen müssen. Vorsteuerabzugsberechtigte private Forstbetriebe können die Umsatzsteuer als Vorsteuer geltend machen.

Die Vorbereitung und Organisation der Bodenschutzkalkung erfolgt durch die Thüringer Landesforstverwaltung, die vor Ort von den zuständigen Revierleitern und den Forstamtsbediensteten vertreten wird. Die eigentliche Kalkung wird von privaten Unternehmen mit Hubschraubern durchgeführt. In den letzten zehn Jahren wurden in Thüringen 44.956 ha Waldfläche gekalkt.

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und Beeinträchtigungen von Waldbesuchern zu vermeiden, werden dort, wo der Kalk „rieselt“, Sperrschilder aufgestellt. Waldfrüchte können nach dem Abwurf bedenkenlos gesammelt werden, eine gründliche Reinigung empfiehlt sich aber. (PD)
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