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22.06.2022 | 13:01 | Jägerschaft 

Mehr Jägerinnen und jüngere Jäger

Wernigerode/Berlin - Mit dem Gewehr auf der Schulter im Wald auf die Pirsch gehen - für viele Menschen wird das offenkundig reizvoller.

Jägerin
Immer mehr junge Menschen begeistern sich nach Verbandsangaben fürs Jagen. Es gebe ein hohes Interesse am Hobby Jagd, und Gastronomen profitierten davon. Aber der Trend wird auch scharf kritisiert. (c) proplanta
Insbesondere mehr Frauen und junge Menschen begeistern sich für die Jagd, wie aus einer Befragung des Deutschen Jagdverbands (DJV) hervorgeht. Der Anteil der Jägerinnen sei seit 2016 von 7 auf 11 Prozent gestiegen, teilte DJV-Sprecher Torsten Reinwald zu ersten Umfrage-Ergebnissen mit. Die Zahl der Mitglieder zwischen 18 und 34 Jahren nahm demnach um knapp ein Viertel zu auf nun 11 Prozent.

Das Durchschnittsalter der Jägerschaft sei im selben Zeitraum von 57 auf 56 Jahre etwas gesunken. Mehr als 2.500 Menschen beteiligten sich Reinwald zufolge an der Mitgliederbefragung. Rund drei Viertel der inzwischen über 403.000 Jägerinnen und Jäger in Deutschland seien in Verbänden organisiert.

An diesem Donnerstag und Freitag erwartet der Deutsche Jagdverband zum Bundesjägertag in Wernigerode (Harz) rund 350 Teilnehmer. Die Delegiertenversammlung findet nach zweijähriger Corona-Zwangspause erstmalig wieder in Präsenz statt. Unter anderem steht das seit 20 Jahren bestehende Wildtiermonitoring im Mittelpunkt. Seit 2001 erfassen Jägerinnen und Jäger bundesweit Vorkommen, Häufigkeit und Bestandsentwicklung von Wildtieren.

Auch der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt beobachtet seit einigen Jahren ein höheres Interesse. In der Folge gab es damit auch mehr entsprechende Lebensmittel aus der Jagd. «Vermutlich löst sich das Wildfleisch langsam von seinem Image als Weihnachtsbraten oder einer auf kalte Jahreszeiten beschränkten Speise», sagte Wolf Last, Geschäftsführer des Landesjagdverbands Sachsen-Anhalt.

Die Tierschutzorganisation Peta Deutschland kritisiert die Entwicklung scharf. «Der Bundesjagdverband bemüht sich hinsichtlich der Mitgliederstruktur krampfhaft, weiblicher und jünger zu erscheinen», sagte Sprecher Peter Höffken.

Eine Frauenquote von 11 Prozent und ein Durchschnittsalter von 56 Jahren könnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mehrheit der Deutschen die Hobbyjagd ablehne. «Tieren aufzulauern und sie hinterrücks zu töten, ist alles andere als attraktiv für aufgeklärte und mitfühlende Menschen jeder Altersklasse oder jeden Geschlechts.» Die Organisation fordert deshalb die Abschaffung der Hobbyjagd.
dpa
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