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31.08.2019 | 13:35 | Borkenkäferplage 

Neben Bundeswehr helfen nun auch Forststudenten bei Borkenkäferbekämpfung

Dresden / Pirna - Im Kampf gegen die Borkenkäfer tickt die Uhr: Sonderregelungen sollen die Arbeiten im Wald und beim Abtransport des Holzes nun erleichtern.

Waldschutz
Die Zeit drängt: Nun rücken neben der Bundeswehr auch Forststudenten den Borkenkäfern in Sachsen zu Leibe. Damit alles reibungslos läuft, wurden besondere Regelungen getroffen. (c) proplanta
So sind etwa Transportfahrzeuge, die durch Sturm und Borkenkäfer beschädigtes Holz aus dem Wald abtransportieren, bis zum Jahresende vom Sonn- und Feiertagsfahrverbot ausgenommen, wie das Umweltministerium am Freitag mitteilte. Verkehrsrechtliche Anordnungen für Forstarbeiten sollen zudem vorrangig vom entsprechenden Landesamt bearbeitet werden.

«Diese Regelungen sollen kurzfristig helfen und sofort wirken, damit das Schadholz so schnell es geht aus dem Wald geschafft werden kann», sagte Umweltminister Thomas Schmidt (CDU).

Die Deutsche Bahn stelle dem Land zudem 15 Flächen mit einem Umfang von mehr als 120.000 Quadratmetern zur Verfügung. Dort könnte Holz, das aus den Wäldern abtransportiert wurde, gelagert werden, hieß es aus dem Ministerium. Bereits vergangene Woche wurden Ausnahmen vom Arbeitsverbot an Sonn- und Feiertagen vereinbart.

Zu Beginn der Woche war ein Einsatz der Bundeswehr in Sachsens Wäldern zur Bekämpfung der Borkenkäfer gestartet. Etwa 50 Soldaten unterstützen die Forstleute in den kommenden Wochen beim Fällen betroffener Bäume. Neben der Bundeswehr rücken auch Forststudenten den Borkenkäfern zu Leibe: Die Studenten sollen die Insekten verorten und die Rinde von befallenen Bäumen abschälen, teilte der für den Staatswald zuständige Sachsenforst mit.

Mike Eller, Vize-Chef von Sachsenforst, sprach mit Blick auf die Schädlingsbedrohung von einer «sich zuspitzenden Krisensituation» in Sachsens Wäldern. Darum seien die Studenten im Rahmen einer kurzfristigen Beschäftigung mit maximal 70 Arbeitstagen zur Unterstützung aufgerufen.

«Wir haben in kürzester Zeit zahlreiche Rückmeldungen bekommen», so Eller. Interessierte Studenten könnten sich aber auch weiter bei allen Forstbezirken von Sachsenforst melden.

Stürme und Wetterextreme haben seit 2017 zu einer Borkenkäferplage ungekannten Ausmaßes geführt. Aktuell herrschen beste Bedingungen zur Insektenentwicklung, da Trockenheit und Wärme die natürlichen Abwehrkräfte der Nadelbäume reduzieren.
dpa/sn
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