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03.04.2022 | 09:22 | Gesteigerte Nachfrage 

Export von Moselwein 2021 stark gestiegen

Bonn - Weine mit der geschützten Ursprungsbezeichnung Mosel werden im Ausland wieder stärker nachgefragt.

Moselwein
Wegfall der US-Strafzölle öffnet den Moselwinzern wieder einen großen Markt - Vereinigte Staaten mit Abstand größter Abnehmer - China auf Platz zwei. (c) proplanta
Das zeigt nach Angaben der Vermarktungsorganisation Moselwein die aktuelle Exportstatistik des Verbandes Deutscher Weinexporteure (VDW). Demnach gab es beim Export von Moselwein im vergangenen Jahr gegenüber 2020 eine Mengensteigerung von 28 %; der Wert der ausgeführten Weine stieg sogar um 37 %.

Der Durchschnittspreis der exportierten Weine erhöhte sich um fast 30 Cent je Liter auf 4,22 Euro ab Keller. Die Angaben beziehen auf in Flaschen abgefüllte, weiße Qualitätsweine der geschützten Ursprungsbezeichnung Mosel mit bis zu 13 Volumenprozent Alkoholgehalt. Nicht in der Statistik enthalten sind Rot- oder Roséweine sowie Landwein oder Deutscher Wein, die in der Moselregion erzeugt und exportiert werden.

Dem VDW zufolge wurden von Januar bis Dezember 2021 insgesamt 214.000 hl an weißen Mosel-Qualitätsweinen im Gesamtwert von 90 Mio. Euro in rund 100 Länder geliefert; das entspricht etwa 28 Millionen Flaschen zu 0,75 l. Damit wurde nach einer längeren Durststrecke wieder das Exportniveau von 2014 erreicht.

In den vergangenen Jahren hatten laut Mosel-Weinwerbung unter anderem die von den USA eingeführten Strafzölle auf deutsche Weine den Export belastet. Die Aussetzung dieser Strafzölle brachte 2021 bei den Ausfuhren in die Vereinigten Staaten Steigerungen von 26,9 % im Wert und 21,5 % in der Menge.

Die USA sind weiterhin der mit Abstand wichtigste Exportmarkt für Moselweine; mit 92.000 hl gingen im Berichtsjahr 43,1 % aller ausgeführten Moselweine dorthin. Am Gesamtwert der Ausfuhren hatte der US-Markt mit insgesamt 35 Mio. Euro einen Anteil von 39,1 %; der Durchschnittspreis lag bei 3,83 Euro je Liter.

Comeback von Großbritannien

Zunehmend gewinnen aber andere Länder an Bedeutung für den Export von Moselweinen, während der Anteil der Vereinigten Staaten stetig schrumpft. China ist inzwischen der zweitwichtigste Absatzmarkt für Moselweine geworden; im vergangenen Jahr lieferten die Händler von der Mosel 12.000 hl Wein im Wert von 7 Mio. Euro in die Volksrepublik; das bedeutete gegenüber 2020 einen Mengenzuwachs von 62,9 %, während der Wert um 55,4 % zulegte.

Ein fast sensationelles Comeback erlebte der Moselwein im vergangenen Jahr in Großbritannien. Einst eher ein Markt für die preisgünstigen Einstiegsweine, scheinen die Briten nun deutlich mehr höherwertige Steillagenrieslinge zu kaufen. Auch in Japan, Schweden, Finnland und Dänemark sowie in den Niederlanden zeigen die Zahlen für Moselweine nach oben.

Sorge um künftige Entwicklung

Mit Sorge blicken die Moselwinzer aktuell auf den Krieg in der Ukraine. Zudem bereiten auch den Exportbetrieben die gestiegenen Kosten für Energie, Treibstoff, Flaschen, Kartonagen und Containern Probleme und trüben die Erwartungen für 2022.

Laut der Moselwein-Vermarktung zählen die Ukraine und Russland zwar nicht zu den wichtigsten Exportmärkten für Moselwein. Beide Länder verzeichneten aber - wie auch die anderen osteuropäischen Staaten - in den vergangenen Jahren hohe prozentuelle Zuwächse. 2021 wurden jeweils rund 1.000 hl Moselwein in die Ukraine und nach Russland geliefert; das entsprach insgesamt rund 266.000 Flaschen zu je 0,75 l.
AgE
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