(c) proplanta Die bisher bekannt gewordenen Pläne seien für deutsche Winzer teils «Existenz bedrohend», sagte der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes (DWV), Norbert Weber, am Dienstag in Mainz. Die Vorschläge der EU-Kommission, die am Mittwoch verabschiedet werden sollen, seien eine «Mogelpackung». Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Weinbranche werde nicht - wie angekündigt - gestärkt, sondern geschwächt.
Mit der Reform der Weinmarktordnung will die EU vor allem die überproduzierten «Wein-Seen» trockenlegen und die weltweite Wettbewerbsfähigkeit europäischer Weine stärken. Jedes Jahr werden bislang gut eine halbe Milliarde Euro aufgewendet, um überschüssigen Wein zu Alkohol zu destillieren. Finanzielle Anreize sollen nach dem Vorschlag der EU-Kommission Winzer dazu bewegen, Rebflächen zu roden. Im Gespräch sind derzeit 200 000 Hektar. Zudem soll die Zuckeranreicherung verboten werden - ein in Deutschland traditionelles Verfahren, um den Alkoholgehalt des Weines zu erhöhen.
Das Papier sei in seiner derzeit bekannten Form weit von den Vorstellungen der deutschen Weinbranche entfernt und gehe besonders zu Lasten der mittel- und osteuropäischen Länder. Die «Gefechtslage» in der EU sehe im Moment so aus, dass die deutsche Position von Ländern wie Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei unterstützt werde, sagte DWV-Generalsekretär Rudolf Nickenig. Dagegen käme der Vorschlag Italien, Spanien, Griechenland und Portugal entgegen. Frankreich sei «wie üblich gespalten». Rückendeckung beim Kampf gegen die Pläne der EU-Kommission bekommen die Winzer von der deutschen Politik. (dpa)
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