Das ist ein Plus von 5% gegenüber dem Vorjahr und damit ein neuer Besucherrekord, was auch die sieben ausstellenden Wiener
Winzer freute. "Es wurde gekostet und gekauft wie eh und je - auch von den Mengen her", berichtete Fritz Wieninger, der bereits zum zehnten Mal seine Produkte präsentierte.
Auftragsbücher trotz der Krise prall gefüllt"Ich sehe für unseren Betrieb im Export auch für die nähere Zukunft eine Aufwärtsbewegung. Man muss allerdings einiges dafür tun und zum Kunden hingehen", zog auch Thomas Podsednik vom Weingut der Stadt Wien am Cobenzl eine positive Bilanz. Die Auftragsbücher seien jedenfalls trotz der weltweiten
Wirtschaftskrise gut gefüllt, alle Kundenwünsche könnten mit dem Ertrag von derzeit 28 Hektar Rebfläche gar nicht befriedigt werden. In wenigen Jahren werden es laut Podsednik aber bereits 40 ha sein und bis dahin pflegt man die bereits angeknüpften Kundenkontakte.
Mehr Frucht und weniger Üppigkeit im TrendGenerell geht der Trend weg von den üppigen, alkoholreichen Weinen und hin zu den sogenannten "cool-climate-Weinen", also jenen aus gemäßigteren Klimazonen mit mehr Frucht und weniger Üppigkeit. Das kommt unter anderem dem deutschen Wein in den letzten Jahren stark zugute und in dessen Gefolge auch dem österreichischen. "Gefragt sind Weine, die sich gut trinken lassen, also in einem Bereich zwischen zwölf und höchstens 13,5% Alkohol, mit frischer Frucht und animierender Säure beim Weißwein und einer guten Gerbstoffstruktur beim Roten", erklärte Podsednik.
Individualität und Qualität gefragtEin zweiter Trend kommt den heimischen Erzeugnissen ebenfalls entgegen. Die Konsumenten wollen immer weniger Weine von namenlosen Massenproduzenten und suchen sich stattdessen ihre Favoriten verstärkt bei kleineren und mittleren Betrieben. Hier sind die Weine individueller und tragen die persönliche Handschrift des Winzers. Im besonders kleinstrukturierten Wiener Weinbau erweist sich das jetzt als Vorteil. Entscheidender Faktor ist und bleibt aber die Qualität, wie auch Richard Zahel aus Mauer bestätigte: "Für uns entwickelt sich speziell Amerika zu einem interessanten Markt, aber hier kann man wirklich nur mit Top-Qualität punkten."
Starke Konkurrenz schafft PreisdruckHerbert Schilling, Winzer und Vizepräsident der
Landwirtschaftskammer Wien, zeigte sich gegenüber allzu großer Euphorie dennoch vorsichtig: "Das Marktumfeld ist sicher schwierig und die Konkurrenz - auch durch die zahlreich vertretenen österreichischen Winzer - schläft ebenfalls nicht". Auch die Preise geraten dadurch unter Druck. Einhellig konstatierten die Wiener Winzer mehr Preissensibilität beim Kunden und einen gewissen Trend hin zu günstigeren Weinen.
"Hier zahlt es sich jetzt aus, dass die Wiener Winzer schon bisher Augenmaß bewiesen und Weine mit einem vernünftigen Preis-Qualitätsverhältnis angeboten haben", betonte der Direktor der Landwirtschaftskammer Wien, Robert Fitzthum und ergänzte: "Die Exporterfolge der Wiener Winzer bestätigen darüber hinaus, dass der Wiener Wein absolut konkurrenzfähig ist und sich sowohl am heimischen als auch am internationalen Markt behaupten kann." (aiz)