Allein der
Winzer entscheide, wie lange er die dafür vorgesehenen Trauben am Stock lässt und auf Dauerfrost wartet, sagte Theo Lies, Sprecher des Weinbauverbandes Saale-Unstrut am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. «Wir hatten schon Jahre, da kam der erste richtige Frost erst Ende Januar», sagte Lies. Für die Winzer bedeute ein Eiswein-Ausfall aber keinen Verlust. «Aus den süßen, konzentrierten Früchten wird ohne Frost eine Beeren- oder Trockenbeerenauslese.»
Lies betonte, dass es sich bei den für
Eiswein aufgehobenen Trauben um sehr kleine Mengen handelt. Gern genommen würden Blauer Zweigelt und Riesling. Für Eiswein werden überreife, gefrorene Trauben gebraucht. Die Weintrauben müssen bei einer Temperatur von mindestens minus sieben Grad gelesen und auch gleich gepresst werden.
Für die
Eisweinlese ist Dauerfrost an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ideal. Die Kälte sorgt für einen sehr konzentrierten Saft mit intensiven Aromen. Eiswein ist deutlich teurer als andere Weine. Für die Winzer spielt er allerdings wegen der geringen Erntemenge nur eine untergeordnete Rolle, wie Lies betonte.
Auch Thüringens Winzer hoffen trotz der ungewöhnlich milden Januar-Temperaturen noch auf eine Eiswein-Lese. «Wir sind da optimistisch, das Wetter kann sich ja ganz schnell ändern», sagte Winzer Andre Zahn vom Thüringer Weingut Zahn in Großheringen (Kreis Weimarer Land). «Wir haben extra an 200 Riesling-Stöcken die Trauben hängen lassen.»
Für die Eisweinlese müssen Außentemperaturen von mindestens sieben Grad minus herrschen, damit die Trauben in gefrorenem Zustand geerntet und gepresst werden können. Im benachbarten Weingut Bad Sulza (Kreis Weimarer Land) wird es hingegen definitiv keinen Eiswein geben. Die Rebstöcke seien vollständig abgeerntet, sagte Winzerin Kathrin Clauß. (dpa)