«Insgesamt können die
Winzer mit der Lese sehr zufrieden sein», sagte der Geschäftsführer des Weinbauverbandes Mosel, Gerd Knebel, der Deutschen Presse-Agentur in Trier. Die geschätzte Menge von rund 800.000 Hektolitern liege zwar leicht unter einer Durchschnittsernte. Die Qualität sei aber vielversprechend: «Wir haben eine ganz tolle Aromatik und hohe Mostgewichte», sagte er.
In diesem Jahr sei «alles möglich»: Von sehr guten Qualitätsweinen bis zu Trockenbeerenauslesen. «So etwas gibt es in wenigen Jahrgängen.» Einziger Wermutstropfen seien die niedrigen Preise für die Fassweinwinzer. Sie lägen derzeit beim Rieslingmost bei 70 Cent pro Liter. Ein Jahr zuvor lag der Preis noch bei rund einem Euro.
Die Ernte ist noch nicht zu Ende. Vor allem größere Weingüter seien noch bis etwa Ende Oktober mit der Lese beschäftigt, sagte Knebel. Auch bundesweit rechnen die Winzer nach Angaben des Deutschen Weininstituts beim 2015er-Jahrgang mit einer guten Qualität. Die geschätzte Erntemenge liege bundesweit mit 8,8 bis 8,9 Millionen Hektolitern nur zwei Prozent unter dem zehnjährigen Mittel - wobei es regionale Schwankungen gebe.
Das steile Weinbaugebiet Mosel
Im Weinbaugebiet Mosel gibt es besonders viele steile Weinberge: Fast die Hälfte der knapp 8.800 Hektar Rebflächen zählt zu Steillagen. Die Hänge sind in der Regel steiler als 30 Prozent. Das heißt: Auf einer gedachten Strecke von 100 Metern steigt der Weinberg 30 Meter an. Das bundesweit fünftgrößte Weinbaugebiet gilt als größtes zusammenhängendes Steillagenweinbaugebiet der Welt. Zu «Mosel» gehören auch die Täler von Saar und Ruwer mit insgesamt rund 2.500 Winzern. (dpa/lrs)