Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.11.2017 | 01:02 | Windparks  

Land schreibt Radaranlagen für Windparks vor - weniger Blinklichter

Schwerin - Als erstes Bundesland verpflichtet Mecklenburg-Vorpommern Windpark-Betreiber neu errichtete Anlagen an Land künftig mit Radar auszustatten.

Windpark
Freiwillig können Windpark-Betreiber schon heute mit Hilfe von Radar die Nachtkennzeichnung der Windräder im Interesse der Anwohner zeitlich begrenzen. Doch die hohen Zusatzkosten bremsen den Einsatz dieser Technik. In Mecklenburg-Vorpommern wird sie nun aber Pflicht. (c) proplanta
Damit soll erreicht werden, dass die gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsbeleuchtung bei Nacht nur bei Annäherung von Flugzeugen aktiviert und die Belästigung der Anwohner erheblich reduziert wird. Mit großer Mehrheit stimmte der Landtag in Schwerin am Mittwoch der Gesetzesänderung zu. Wie bei der Bürgerbeteiligung bei Windparks sei Mecklenburg-Vorpommern auch in dieser Frage «ein Stück weit Speerspitze», sagte Energieminister Christian Pegel (SPD) und könnten sich somit bundesweiter Beachtung sicher sein.

Die Landesbauordnung schreibt nunmehr für neue Windparks mit mindestens fünf Windrädern höher als 100 Meter den Einsatz von Radargeräten vor. Betreiber kleinerer Windparks werden von dieser Pflicht befreit, müssen aber in einen Fonds einzahlen, mit dessen Hilfe die Umrüstung großer Altanlangen vorangetrieben werden soll.

Verlangt wird eine sogenannte Ablöse von 100.000 Euro. Auch die Windkraft-kritische AfD stimmte den geplanten Regeländerungen zu, erneuerte aber ihre Kritik an Ausnahmebestimmungen bei der Ausweisung neuer Windpark-Flächen und ihrer Meinung nach zu geringen Abständen zu Siedlungen. Die Landesregierung erhofft sich mehr Akzeptanz für die Windkraft-Nutzung.

Neben Schlagschatten, Rauschen und der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes gilt das nächtliche Blinken als einer der Hauptgründe für die zunehmende Ablehnung von Windrädern. «Wir wollen die Belastung, die von Anwohnern kritisiert werden, spürbar verringern», sagte Pegel, warb aber gleichzeitig um Geduld. Der Übergang zu einer bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung sei ein längerer Prozess.

Zwar rege sich in der Windkraftbranche wegen der Zusatzkosten Protest, doch auch dort reife die Erkenntnis, dass für den angestrebten Ausbau der Windkraftnutzung Akzeptanz in der Bevölkerung nötig sei. In Mecklenburg-Vorpommern drehen sich nach Branchenangaben inzwischen mehr als 1.800 Windräder, der Zuwachs verlangsamte sich zuletzt allerdings.  
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Parlament billigt stärkere Förderung von klimaneutraler Technologie

 EU-Ziel für Offshore-Windenergie noch in weiter Ferne

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Anwohner neuer Windräder sollen finanziell profitieren

 Nordex startet mit deutlichem Auftragsplus ins neue Jahr

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken