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22.10.2022 | 08:19 | Windkraftausbau 

Gut ein Dutzend neue Windräder seit Jahresbeginn in Thüringen

Erfurt - Der Ausbau der Windenergie kommt in Thüringen weiter nur relativ langsam voran. Nach Angaben des Energieministeriums sind in diesem Jahr bislang 16 neue Windräder im Freistaat gebaut worden.

Windkraftausbau
Deutschland will auch mithilfe von Windenergie unabhängig von Erdgas und Erdöl werden. Doch mit dem Windkraft-Ausbau geht es nur schleppend voran - auch in Thüringen. (c) proplanta
Weil zugleich zwei Anlagen zurückgebaut wurden, bleibt ein tatsächlicher Zuwachs von 14 Windrädern. «Natürlich wäre es besser, es wären mehr», sagte Ministerin Anja Siegesmund (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch mache sich das Land mit jeder einzelnen Anlage Stück für Stück unabhängiger von der fossilen Energiegewinnung.

Zudem schütze das Land so das Klima und werde bei der Energieerzeugung eigenverantwortlicher. Unbestritten bleibe dennoch, dass «wir mehr Tempo brauchen bei der Ausweisung von Standorten und der Genehmigung», sagte Siegesmund. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation in Thüringen leicht verbessert. 2021 wurden laut Ministerium 14 neue Windräder errichtet - beim gleichzeitigen Abriss von sieben Anlagen. Insgesamt stünden damit aktuell 858 Windräder in Thüringen.

Der Ausbau der Windenergie ist in Thüringen politisch seit Jahren umstritten. Während Rot-Rot-Grün dem Bau neuer Windräder offen gegenübersteht, gibt es in der Opposition große Bedenken gegen diese Energiepolitik. Auf Druck von CDU und FDP war 2020 durch eine Gesetzesänderung der Bau von Windrädern in Thüringer Wäldern gänzlich verboten worden. Auch zahlreiche Bürgerinitiativen hatten sich in den vergangenen Jahren gegen den Ausbau der Windenergie gestemmt.

Trotzdem gilt es als wahrscheinlich, dass sich die Zahl der Windräder in Thüringen weiter erhöhen wird. Dem Ministerium zufolge wurden allein im vergangenen Jahr 51 neue Windräder genehmigt, aber noch nicht alle gebaut. Ein Grund hierfür sei, dass sich viele Betreiber entschieden, an einer Ausschreibung teilzunehmen, um von einer Förderung für die Anlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz profitieren zu können.

Dies setzt nach Angaben eines Ministeriumssprecher voraus, dass die Anlagen bereits genehmigt worden seien. Erst nach Bewilligung einer solchen Förderung würden die Anlagen oft tatsächlich errichtet.
dpa/th
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