Weil zugleich zwei Anlagen zurückgebaut wurden, bleibt ein tatsächlicher Zuwachs von 14 Windrädern. «Natürlich wäre es besser, es wären mehr», sagte Ministerin Anja Siegesmund (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch mache sich das Land mit jeder einzelnen Anlage Stück für Stück unabhängiger von der fossilen Energiegewinnung.
Zudem schütze das Land so das Klima und werde bei der
Energieerzeugung eigenverantwortlicher. Unbestritten bleibe dennoch, dass «wir mehr Tempo brauchen bei der Ausweisung von Standorten und der Genehmigung», sagte Siegesmund. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation in Thüringen leicht verbessert. 2021 wurden laut Ministerium 14 neue
Windräder errichtet - beim gleichzeitigen Abriss von sieben Anlagen. Insgesamt stünden damit aktuell 858 Windräder in Thüringen.
Der
Ausbau der Windenergie ist in Thüringen politisch seit Jahren umstritten. Während Rot-Rot-Grün dem Bau neuer Windräder offen gegenübersteht, gibt es in der Opposition große Bedenken gegen diese Energiepolitik. Auf Druck von
CDU und FDP war 2020 durch eine
Gesetzesänderung der Bau von Windrädern in Thüringer Wäldern gänzlich verboten worden. Auch zahlreiche Bürgerinitiativen hatten sich in den vergangenen Jahren gegen den Ausbau der Windenergie gestemmt.
Trotzdem gilt es als wahrscheinlich, dass sich die Zahl der Windräder in Thüringen weiter erhöhen wird. Dem Ministerium zufolge wurden allein im vergangenen Jahr 51 neue Windräder genehmigt, aber noch nicht alle gebaut. Ein Grund hierfür sei, dass sich viele Betreiber entschieden, an einer Ausschreibung teilzunehmen, um von einer Förderung für die Anlagen nach dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz profitieren zu können.
Dies setzt nach Angaben eines Ministeriumssprecher voraus, dass die Anlagen bereits genehmigt worden seien. Erst nach Bewilligung einer solchen Förderung würden die Anlagen oft tatsächlich errichtet.