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29.08.2012 | 14:34 | Netzausbau 

BDI warnt vor steigenden Strompreisen wegen Windpark-Netzanschlüssen

Berlin - Der Bundesverband der Deutschen Industrie warnt bei der geplanten Beteiligung der Bürger an Zusatzkosten für den Anschluss von See-Windparks vor zu starken Belastungen.

Windenergie
(c) proplanta
Es sei Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Umweltminister Peter Altmaier (CDU) positiv anzurechnen, dass sie den Offshore-Ausbau endlich anpacken, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

«Gleichzeitig darf eine mögliche Haftungsumlage aber kein Freifahrtschein für einen weiteren Anstieg der Stromkosten werden», betonte Kerber.

Das Kabinett will heute (Mittwoch/0930) beschließen, dass die Verbraucher Schadenersatzzahlungen für Probleme bei der Netzanbindung über den Strompreis mittragen müssen.

Nachdem Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) den Gesetzentwurf zunächst blockiert hatte, wurden die Belastungen für die Bürger abgemildert.

Die Kosten für Stromverbraucher werden auf maximal 0,25 Cent je Kilowattstunde gedeckelt, so dass sie für einen Durchschnittshaushalt nicht mehr als knapp neun Euro pro Jahr betragen können.

Zudem werden die Lasten auf private und gewerbliche Stromverbraucher gleichmäßiger verteilt. Erst ab einem Jahresverbrauch von mehr als einer Million Kilowattstunden muss weniger Haftungsumlage gezahlt werden.

Die Regelung kommt pünktlich zum «100-Tage-Jubiläum» von Bundesumweltminister Altmaier, der am 22. Mai zum Nachfolger des nach der Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen entlassenen Norbert Röttgen (CDU) ernannt worden war.

BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber attestierte Altmaier einen guten Start. «Die ersten 100 Amtstage stimmen mich zuversichtlich. Er hat sich unglaublich schnell in die komplexe Materie seines Ressorts eingearbeitet.»

Altmaier habe keine Scheu, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. «So benennt er deutlich und ehrlich die Fehlentwicklungen bei der Energiewende.

Er hat erkannt, dass dieses Mammutprojekt für alle bezahlbar bleiben muss.» Die Energiepreise dürften sich von denen in anderen Ländern nicht gravierend und dauerhaft entkoppeln.

Die von Altmaier geplante Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sei dringend notwendig. «Erneuerbare Energien müssen mittelfristig auch ohne das EEG markt- und wettbewerbsfähig sein.»

Das EEG regelt die Förderung regenerativer Energien, die jeder Kunde per Umlage über seine Stromrechnung bezahlt. (dpa)
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