Auch in den Kernzonen der UNESCO-Welterbegebiete im Mittelrheintal und am Limes, in Naturschutzgebieten und an der Hangkante des Pfälzerwaldes dürften sich keine Windräder drehen, teilte Energieministerin Eveline Lemke (Grüne) am Dienstag bei der Vorstellung des Landesentwicklungsplanes IV (LEP IV) in Mainz mit.
Einschränkungen gibt es auch für historische Kulturlandschaften wie Mosel- und Lahntal oder die Vulkaneifel rund um die Maare.
«Wir sind den Naturschutzverbänden umfangreich entgegengekommen», betonte Lemke. Um den Ausbau der Windkraft hatte es Streit zwischen dem Land und Naturschützern gegeben.
Mehrere Organisationen fordern, die Regierung müsse den Bau von Windrädern mehr zentralisieren und Standorte dort vorgeben, wo es sinnvoll und naturverträglich sei.
«Es ist nicht so, dass jeder einfach machen kann, was er will. Es gibt sehr klare Vorgaben», erklärte Lemke. So verfolge der neue Entwurf des LEP IV den Grundsatz, die Netzinfrastruktur grundsätzlich zu bündeln. Das heißt, dass die regionalen Planungsgemeinschaften Vorrang- und Ausschlussgebiete ausweisen sollen.
Damit will das Land erreichen, dass sich Windräder auf möglichst wenige Standorte konzentrieren. Einzelanlagen würden nur dann genehmigt, «wenn klar ist, dass daraus nach und nach ein
Windpark entsteht», sagte Lemke.
Die Kommunen bekommen nach den Vorgaben des Landes bei der Planung mehr Freiraum. Denn sie wüssten am besten, wo in ihrer Umgebung wie viele Windräder und Photovoltaikanlagen stehen können und wo das unverträglich ist, erklärte die Ministerin.
«Erst durch das Zusammenspiel der beiden Planungsebenen gelingt die Energiewende.» Bis 2020 soll die Zahl der Windkraftanlagen im Land von derzeit rund 1.200 auf etwa 2.800 steigen. (dpa/lrs)