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10.08.2009 | 22:57 | Zellbiologie 

Heidelberger Forscher untersuchen intrazelluläre Transportrouten bei Pflanzen

Heidelberg - Die intrazellulären Proteintransportrouten bei Pflanzen stehen im Mittelpunkt eines Forschungsprojekts, das Wissenschaftler des Instituts für Pflanzenwissenschaf­ten an der Universität Heidelberg durchführen.

Intrazelluläre Transportrouten
(c) Universität Heidelberg
Dabei geht es insbesondere um Fragen der sogenannten Sekretion, bei der Proteine aus der Zelle ausgeschleust werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die dreijährigen Arbeiten unter Leitung des Zell­biologen Prof. Dr. David G. Robinson, die im August dieses Jahres begonnen haben, mit rund 320.000 Euro.

Viele der molekularen Hauptkomponenten des sekreto­rischen Transportwegs sind in einer Frühphase der Evolution entstanden und haben sich bis heute unver­ändert erhalten. Dennoch bestehen bei Pflanzen im Vergleich zu anderen Lebewesen mit Zellkern ent­scheidende morphologische Unterschiede in dieser Form des intrazellulären Transports. "Diese Unter­schiede resultieren zum einen aus der besonderen Le­bensweise der Pflanzen, die standortgebunden Licht als Energiequelle nutzen. Sie beruhen aber auch auf einer Reihe weiterer pflanzenspezifischer Komponen­ten. Unser Wissen über die molekularen Mechanismen dieser Proteintransportereignisse ist noch sehr gering. In diesem Forschungsprojekt sollen zwei zentrale Merkmale des frühen sekretorischen Transportwegs bei Pflanzen charakterisiert werden", erläutert Prof. Robin­son, der die Abteilung Zellbiologie am Heidelberger In­stitut für Pflanzenwissenschaften leitet.

In einem ersten Teilvorhaben wollen die Heidelberger Wissenschaftler die sogenannten ERIS untersuchen. Dabei handelt es sich um die Importstellen im En­doplasmatischen Retikulum, dem Membrannetzwerk am Anfang des sekretorischen Wegs in Pflanzenzellen. Ein zweites Teilvorhaben beschäftigt sich mit der Funk­tion von p24-Proteinen, die eine zentrale Rolle in den intrazellulären Transportprozessen spielen. Das aktu­elle Forschungsprojekt basiert auf früheren Arbeiten, die bereits seit 2002 von der Deutschen Forschungs­gemeinschaft gefördert werden. Neben Prof. Robinson sind daran Dr. Markus Langhans sowie Prof. Dr. Fer­nando Aniento von der Universität Valencia (Spanien) beteiligt.

Informationen zum Projekt "Decisive Molecular Inter­actions in the early secretory pathway of plant cells" können im Internet unter der Adresse http://ginkgo.bot.uni-heidelberg.de abgerufen werden. (idw)

Teil einer Epidermiszelle aus einem Tabakblatt: Das Netzwerk des Endoplasmatischen Retikulums ist durch ein spezielles Markerprotein grün visualisiert. (Bild: Uni Heidelberg)Bild vergrößern
Teil einer Epidermiszelle aus einem Tabakblatt: Das Netzwerk des Endoplasmatischen Retikulums ist durch ein spezielles Markerprotein grün visualisiert. Die Importstellen sind mit einem speziellen rot fluoreszierenden Protein gefärbt. (Bild: Uni Heidelberg)
Darstellung eines Protoplasten aus einem Tabakblatt: Rot markiert ist das p24-Protein im Endoplas­ma­­tischen Retikulum, dem Membrannetzwerk am Anfang des sekretorischen Wegs in einer Pflanzenzelle. (Bild: Uni Heidelberg)Bild vergrößern
Darstellung eines Protoplasten aus einem Tabakblatt: Rot markiert ist das p24-Protein im Endoplas­ma­­tischen Retikulum, dem Membrannetzwerk am Anfang des sekretorischen Wegs in einer Pflanzenzelle. Die grünen Punkte stellen einzelne Golgikörper dar, die mit einem fluoreszierenden Enzym markiert sind. Der Golgiapparat bildet die nächste Station im sekretorischen Weg. (Bild: Uni Heidelberg)
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