Dabei geht es insbesondere um Fragen der sogenannten Sekretion, bei der Proteine aus der Zelle ausgeschleust werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die dreijährigen Arbeiten unter Leitung des Zellbiologen Prof. Dr. David G. Robinson, die im August dieses Jahres begonnen haben, mit rund 320.000 Euro.
Viele der molekularen Hauptkomponenten des sekretorischen Transportwegs sind in einer Frühphase der Evolution entstanden und haben sich bis heute unverändert erhalten. Dennoch bestehen bei Pflanzen im Vergleich zu anderen Lebewesen mit Zellkern entscheidende morphologische Unterschiede in dieser Form des intrazellulären Transports. "Diese Unterschiede resultieren zum einen aus der besonderen Lebensweise der Pflanzen, die standortgebunden Licht als Energiequelle nutzen. Sie beruhen aber auch auf einer Reihe weiterer pflanzenspezifischer Komponenten. Unser Wissen über die molekularen Mechanismen dieser Proteintransportereignisse ist noch sehr gering. In diesem Forschungsprojekt sollen zwei zentrale Merkmale des frühen sekretorischen Transportwegs bei Pflanzen charakterisiert werden", erläutert Prof. Robinson, der die Abteilung Zellbiologie am Heidelberger Institut für Pflanzenwissenschaften leitet.
In einem ersten Teilvorhaben wollen die Heidelberger Wissenschaftler die sogenannten ERIS untersuchen. Dabei handelt es sich um die Importstellen im Endoplasmatischen Retikulum, dem Membrannetzwerk am Anfang des sekretorischen Wegs in Pflanzenzellen. Ein zweites Teilvorhaben beschäftigt sich mit der Funktion von p24-Proteinen, die eine zentrale Rolle in den intrazellulären Transportprozessen spielen. Das aktuelle Forschungsprojekt basiert auf früheren Arbeiten, die bereits seit 2002 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert werden. Neben Prof. Robinson sind daran Dr. Markus Langhans sowie Prof. Dr. Fernando Aniento von der Universität Valencia (Spanien) beteiligt.
Informationen zum Projekt "Decisive Molecular Interactions in the early secretory pathway of plant cells" können im Internet unter der Adresse
http://ginkgo.bot.uni-heidelberg.de abgerufen werden. (idw)