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18.12.2007 | 08:01 | Futtermittel 

Mastschweine mögen auch viel Rapsschrot

Berlin - In aktuellen Praxisversuchen haben sich Futtermischungen mit 10 Prozent Rapsextraktionsschrot in der Anfangsmast (40 - 70 kg Lebendgewicht) und 15 Prozent Rapsextraktionsschrot in der Endmast (70 - 120 kg Lebendgewicht) als genauso leistungsfähig wie Mischungen mit Sojaschrot als alleinige Eiweißkomponente bewährt.

Futtermittel für Schweine
(c) proplanta
Die Mastleistungsdaten der Schweine lagen vergleichbar hoch. Bei der Schlachtkörperbewertung sind durch hohe Mengen an Rapsextraktionsschrot im Mischfutter Vorteile beim Muskelfleischanteil möglich. Damit gewinnt Rapsextraktionsschrot insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Preisentwicklungen am Sojaschrotmarkt auch in der Mastschweinefütterung deutlich an Vorzüglichkeit.

An der Durchführung des Projektes waren die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen und die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt beteiligt. Das Vorhaben ist von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V.(UFOP) gefördert worden.

Die Praxisversuche in fünf landwirtschaftlichen Betrieben wurden mit Tierzahlen zwischen 213 und 437 Mastschweinen durchgeführt, jeweils auf Kontroll- und Versuchsgruppen aufgeteilt. Bei den Futtermischungen handelte es sich um getreidereiche Futter auf Basis Weizen/Gerste. Ein Betrieb setzte in der Anfangsmast auch Mais ein. In vier der fünf Betriebe wurden die Energiekonzentrationen von Kontroll- und Versuchsmischungen um 13 MJ ME/kg Futter gleich eingestellt – im fünften Betrieb lag die Energiekonzentration in der Versuchsmischung um 0,2 MJ ME/kg niedriger. Die Mischungen wurden auf gleiche Aminosäurengehalte ausgerichtet, wobei die Lysinausstattung gut bedarfsdeckend war.

Die in den Praxisbetrieben erreichten Tageszunahmen lagen zwischen 696 und 836 g/Tier. Zwischen den Kontroll- und Versuchsgruppen jedes einzelnen Betriebes sind bei der Futteraufnahme, den Tageszunahmen und dem Futteraufwand keine statistisch abzusichernden Unterschiede aufgetreten. In jedem Fall wurden die Futtermischungen mit den hohen Rapsextraktionsschrotanteilen von 10 bzw. 15 Prozent gleich gut gefressen wie die Mischungen mit ausschließlich Sojaschrot.

Bei der Schlachtkörperbewertung gab es zwischen Versuchs- und Kontrollgruppen in den vier Betrieben mit isoenergetischer Ausstattung der Mischfutter ebenfalls keine Unterschiede. Im fünften Betrieb, in dem die Energiekonzentration in der Rapsextraktionsschrotgruppe um 0,2 MJ ME/kg Endmastfutter niedriger lag, ergab sich mit 0,7 Prozent höherem Muskelfleischanteil eine nennenswerte, statistisch abzusichernde Differenz zugunsten der Rapsfütterung. Bei dem Proteinansatzvermögen des verwendeten Tiermaterials hat sich die etwas geringere Energiekonzentration bei Rapsextraktionsschrotfütterung hinsichtlich der Vermeidung übermäßiger Verfettung der Schweine in der Endmast offensichtlich positiv ausgewirkt. Das Speckmaß war bei gleichem Fleischmaß deutlich geringer.

Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von hohen Mischungsanteilen an Rapsextraktionsschrot in der Schweinemast ist die Qualität dieser Schrote. Insbesondere sollte deren Glucosinolatgehalte 10 mmol/kg nicht wesentlich überschreiten, um im Mischfutter den Grenzbereich 1,5 - 2 mmol/kg einzuhalten. Wie das seit 2005 durchgeführte bundesweite Rapsfuttermittel-Monitoring zeigt, erreichen Rapsextraktionsschrote aus deutschen Ölmühlen diese geforderte Qualität mit geringer Schwankungsbreite. (PD)
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