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09.04.2012 | 16:13 | Aus der Wissenschaft 

Paviane genauso schlau wie Menschenaffen

Göttingen - Paviane und Javaneraffen sind einer Studie zufolge in vielen Bereichen genauso schlau wie Menschenaffen. Sie haben ein genauso gutes räumliches Vorstellungsvermögen wie diese und können ebenso gut Mengen schätzen sowie Kausalzusammenhänge begreifen.

Affe (Symbolbild)
(c) proplanta
Das zeigten drei Forscherinnen des Deutschen Primatenzentrums in Göttingen und eine Studie am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.

Bei der sogenannten physikalischen Intelligenz, die Räume und Mengen erfasst, schnitten Paviane, Javaneraffen und Menschenaffen ähnlich gut ab wie Kleinkinder. «Die Intelligenz (der Affen) hängt offenbar nicht in erster Linie von der Verwandtschaft mit dem Menschen, sondern von der Umweltanpassung ab», sagte die Erstautorin der Göttinger Studie, Vanessa Schmitt, der Nachrichtenagentur dpa. Die Größe des Gehirns ist demnach für die Entwicklung der Denkfähigkeit nicht so entscheidend wie bislang angenommen.

Frühere Studien hatten gezeigt, dass Paviane und Javaneraffen ebenso wie Schimpansen und andere Menschenaffen in der sozialen Intelligenz den Kleinkindern jedoch unterlegen sind.

Alle Affen mussten Aufgaben lösen oder Hinweise verstehen, um an Futter zu kommen. Um die soziale Intelligenz zu testen, deuteten die Forscher zum Beispiel auf einen mit Rosinen gefüllten Becher - ein weiterer daneben war leer. Doch weder Menschenaffen noch Tieraffen verstanden diesen Fingerzeig. Kleinkinder hingegen begriffen die soziale Geste.

Beim Test der physikalischen Intelligenz mussten die Affen auf einen komplizierten Weg ohne Hilfe an Futter gelangen. Diese Aufgabe bestanden sowohl Paviane und Javaneraffen als auch Menschenaffen. «Unsere Daten deuten darauf hin, dass die Grenze, die in der Forschung oft zwischen Menschenaffen und den übrigen Arten gezogen wird, vermutlich weniger deutlich ist, als angenommen», erklärte Schmitt.

In der Göttinger Versuchsreihe wurden 13 Javaneraffen und 5 Paviane beobachtet. Sie ist im Fachmagazin «PLoS ONE» veröffentlicht. Die Studienergebnisse mit den Menschenaffen hatte das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig zuvor geliefert. (dpa)
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