(c) proplanta Wie das KIT am vergangenen Mittwoch (30.8.) mitteilte, hat die im Atlasgebirge gefundene Wildrebe in Tests eine besonders ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegen Salzstress gezeigt.
„Wir stellten fest, dass Tebaba im Gegensatz zu anderen salztoleranten Pflanzen das Natrium nicht in den Wurzeln zurückhält, sondern ihren Stoffwechsel so umgestaltet, dass er in Gegenwart von Natrium unverändert weiterlaufen kann“, berichtete Prof. Peter Nick vom KIT. Davon profitierten die Blätter, die unter Salzstress üblicherweise absterben würden. Bei Tebaba werde die Bildung schädlicher Stoffe vermieden.
Ein Zusammenbruch der Zellwände werde verhindert und die Photosynthese sei weiterhin möglich. Die KIT-Forscher empfehlen, die genetischen Faktoren der Salztoleranz von Tebaba durch natürliche Kreuzung, aber unterstützt von molekularbiologischen Analysen in kommerzielle Weinsorten einzuführen. Die Verwendung von Tebaba als Wurzelstock in der Veredlung schließen die Forscher dagegen aus. Schließlich liege der Grund für die Salztoleranz in den Blättern und nicht in der Wurzel.
Die Erhöhung der Salztoleranz fördert laut KIT die Anpassung des Weinbaus an die Erderwärmung. Die Reben kämen mit der klimawandelbedingten Intensivierung der Bewässerung, die zu einer stärkeren Versalzung der Böden führe, dann besser zurecht. Ihre Studienergebnisse haben die KIT-Forscher jetzt im Fachmagazin „Plant Physiology“ veröffentlicht.
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