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09.10.2016 | 09:00 | Verbundforschungsprojekt AGRO-DE 

Satellitendaten für Landwirte im Internet bald verfügbar

Braunschweig - Damit Landwirte künftig die Nährstoffversorgung, den Reifegrad oder Krankheiten ihrer Feldbestände beobachten und darauf reagieren können, wollen Wissenschaftler Satellitendaten entsprechend aufbereiten und über das Internet zur Verfügung stellen.

Ertragsabschätzung aus dem All
(c) proplanta
An dem Verbundforschungsprojekt „AGRO-DE“ unter der Koordination des Julius-Kühn-Instituts (JKI) für Pflanzenbau und Bodenkunde sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem Deutschen Fernerkundungszentrum Oberpfaffenhofen, die EOMAP GmbH & Co. KG aus Seefeld und die Hanse Agro - Beratung und Entwicklung GmbH aus Gettorf beteiligt. Gefördert wird das Vorhaben mit 1,85 Mio. Euro vom Bundeslandwirtschaftsministerium über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Laut dem Koordinator des Projektes vom JKI, Dr. Holger Lilienthal, sollen die Informationen am Ende in verschiedenen Formen, etwa als Karten- oder Datendienst sowie als Bilddaten beziehungsweise in Form eines dynamischen Modellierungsergebnisses bereitgestellt werden. Beispielsweise lieferten die Sentinel-1-Satelliten über Deutschland mit ihrer wolkendurchdringenden Radartechnik garantiert alle zwei bis drei Tage aktuelle Informationen über die Entwicklung der Vegetationsbestände. Alle drei bis vier Tage würden die Flächen von den multispektralen Sentinel-2-Systemen überflogen. Aus diesen verfügbaren Rohdaten ließen sich mit Hilfe der richtigen Auswertungstechnik Pflanzenparameter bestimmen, etwa der Reifegrad des Korns, die Nährstoffversorgung oder die Ausbreitung von Krankheiten. Entsprechend könnten die Landwirte mit Maßnahmen reagieren, erläuterte Lilienthal.

Nach Auffassung des JKI wird mit „AGRO- DE“ Pionierarbeit geleistet. Als Demonstrationsbetrieb diene die Hessische Staatsdomäne Beberbeck, die die im Projekt erarbeiteten neuen Informationen auf ihre Nutzbarkeit in der landwirtschaftlichen Praxis teste und bewerte. Durch den offenen Zugang zu den Informationsprodukten werde der Einsatz von Precision-Farming-Technologien weiter stimuliert. Ertragsabschätzung aus dem All, präziser Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz und insbesondere eine schnellere Reaktionsmöglichkeit auf Stress- und Krankheitssituationen könnten damit bald Realität werden, betonte Lilienthal. Die Informationen sollten auch kleinstrukturierte Betriebe und Höfe mit ökologischem Landbau ansprechen.
AgE
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