Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.12.2007 | 17:20 | Weltbodentag 

Strategien zum Bodenschutz diskutiert

Bonn - Über "Strategien zum Bodenschutz - Sachstand und Handlungsbedarf" diskutierten Wissenschaftler, Berater und Praktiker anlässlich des Weltbodentages Anfang Dezember 2007 auf einer Fachveranstaltung des Institutes für Landwirtschaft und Umwelt (ilu) in Bonn.

Weltbodentag 2007
(c) proplanta
Es war mittlerweile die vierte Fachveranstaltung zum Themenkomplex "Boden".Die Bodenschutzgesetzgebung hat in Deutschland ein hohes Niveau. Allerdings besteht die Gefahr, dass durch die kommende EU-Bodenschutzrahmenrichtlinie ein deutlich höherer Verwaltungsaufwand auf alle Beteiligten zukommt. Die Werkzeugkiste der "Guten fachlichen Praxis" bietet für den Landwirt zahlreiche Möglichkeiten aktiven Bodenschutz zu betreiben. Hier wurde auch schon viel erreicht. Die Krumenbasis (Bereich der Pflugsohle) ist nach wie vor ein Problembereich, der noch mehr Aufmerksamkeit bedarf.

Das Vorhandensein von "Biogenen Grobporen" (insbesondere Regenwurmgänge) ist für die Durchlüftung des Bodens und der Pflanzenwurzelentwicklung von großer Bedeutung. Bei immer größer werdenden Maschinen besteht die Gefahr den "Kontakt" zum Boden zu verlieren. Hier wurde angeregt, dass der Spaten obligatorisch zu jedem Bodenbearbeitungsgerät, jeder Erntemaschine und jedem Traktor als einfaches Hilfsmittel zur Beurteilung der Bodenstruktur dazu gehört. Eine Spatendiagnose zeigt anhand der Wurzelentwicklung der Kulturpflanze sehr deutlich, ob diese sich optimal entwickeln konnte.

Die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) hat eine praxisreife Messtechnik zur Beurteilung von Belastungsgrenzen im Boden entwickelt. Die am Traktor angebauten Sensoren verwenden als Parameter die Spurtiefe, um Rückschlüsse auf die Belastungsgrenze des Bodens zu geben.

Weltweit gesehen wird die Landwirtschaft in den nächsten 25 Jahren die Produktion von Nahrungsmitteln um 50 Prozent steigern müssen, um die Weltbevölkerung zu ernähren. Die Produktion muss deutlich intensiviert werden. Viele Böden sind aber schon heute stark degradiert. Ein weiteres Problem bei der Nahrungsmittelproduktion stellt der Klimawandel dar. Ganze Anbausysteme müssen neu überdacht werden.

Letztendlich bleibt als Fazit der Veranstaltung, dass jeder Landwirt darauf bedacht sein sollte das wertvolle "Gut Boden" als seine Produktionsgrundlage möglichst schonend und nachhaltig für noch viele Generationen zu erhalten. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Bodenrichtlinie: Position des Europaparlaments steht

 Baden-Württemberg: Einigung beim Erosionsschutz steht

 Experten warnen vor weniger Bodenfrost

 Bodenatlas: Zustand vieler Böden in Deutschland schlecht

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger