Messungen der Gleiteigenschaften im Windkanal hätten ergeben, dass diese Fische besser als Insekten und genauso gut wie beispielsweise Sturmvögel und Brautenten segelten, berichteten die südkoreanischen Maschinenbauingenieure Haecheon Choi von der Seouler Nationaluniversität und sein Kollege Hyungmin Park.
Die «Technologie der Fliegenden Fische» könne beim Flugzeugbau genutzt werden, meinen die Experten. Ihre Forschungen stellen sie in der neuesten Ausgabe der britischen Fachzeitschrift «The Journal of Experimental Biology» (Band 213, S. 3269-3279) vor. Nachdem sie beobachtet hatten, dass die Fische wirklich fliegen, wollten Choi und Park wissen, wie die Tiere sich in der Luft halten.
Fliegende Fische könnten mehr als 40 Sekunden in der Luft gleiten und mit einer Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern eine Distanz von bis zu 400 Metern zurücklegen. Sie seien großartig sowohl an das Wasser als auch an das Umfeld der Luft angepasst. Für ihre Tests griffen Choi und Park auf fünf ausgestopfte Exemplare einer Fischart zurück. Einige seien mit ausgebreiteten Brustflossen wie im Flug, einige mit angelegten Flossen präpariert worden. Die Fische hatte Park selbst an der Küste gefangen. Um sich über die aerodynamischen Eigenschaften der Fische ein Bild zu machen, analysierten beide Ingenieure im Windkanal die Veränderung des Gleitverhältnisses bei wechselndem Neigungswinkel.
Das Gleitverhältnis gebe an, welche Distanz sie im Flug in horizontaler Richtung zurücklegen könnten, während sie an Flughöhe verlieren. «Das Verhältnis war am höchsten und der Fisch glitt weiter, wenn er sich parallel zur Oberfläche befand, was genau das ist, was sie über dem Meer tun», heißt es in dem Bericht. Als die feste Unterlage durch einen Wassertank ersetzt worden sei, habe sich das Verhältnis noch mal verbessert.
«Nahe der Meeresoberfläche zu gleiten, erlaubt es dem Fisch, weiter zu kommen.» Durch die «Technologie der Fliegenden Fische inspiriert» wollen Choi und Park künftig Flugzeuge unter Ausnutzung der «Bodeneffekt-Aerodynamik» entwickeln. (dpa)