Demnach ist deren Selbstverpflichtung als einzige geeignet, die globale Erwärmung auf höchstens zwei Grad Celsius zu begrenzen. Das berichten Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) im Fachjournal «Nature» (Bd. 464, S. 1126) vom Donnerstag. Hintergrund sind die zum
Klimagipfel in Kopenhagen eingereichten Selbstverpflichtungen der Länder zur Reduktion von Treibhausgasemissionen.
Die Autoren kritisieren, es sei «erstaunlich, wie wenig ambitioniert die Selbstverpflichtungen» seien. Sie bedeuteten in der Realität einen Anstieg der globalen Mitteltemperatur um mehr als drei statt weniger als zwei Grad Celsius in diesem Jahrhundert. Alle Industrieländer müssten zusammen ihre Emissionen bis 2020 um 25 bis 40 Prozent verringern. Die USA zum Beispiel hätten eine Verringerung ihrer Emissionen angekündigt, die lediglich drei Prozent im Vergleich zum Stand von 1990 entspreche, berichten die Forscher um Joeri Rogelj und Malte Meinshausen in ihrem Beitrag. Das Minimalziel Chinas entspreche sogar etwa einer Entwicklung ohne Klimaschutzmaßnahmen.
Zahlreiche Länder hätten zudem angekündigt, ihre Ziele «nur im Rahmen eines globalen Abkommens umsetzen zu wollen, das bislang nicht existiert», heißt es in einer Mitteilung des Instituts. «Im schlimmsten Fall werden Zertifikate für mehr Emissionen ausgegeben, als wir bei einer Entwicklung ohne
Klimaschutz zu erwarten hätten», erklärte Rogelj. Den Angaben zufolge haben bis zum 13. April 76 Länder ihre Reduktionsziele zur Kopenhagen-Vereinbarung eingereicht. (dpa)