Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.06.2020 | 04:33 | Artensterben 

Über 500 Landwirbeltier-Arten vom Aussterben bedroht

Mexiko-Stadt - Mehr als 500 Arten von Landwirbeltieren stehen nach einer Analyse derzeit am Rande des Aussterbens.

Nashorn
Analyse: Mehr als 500 Landwirbeltier-Arten vor dem Aussterben. (c) proplanta
Dies sei wahrscheinlich größtenteils auf menschliches Handeln zurückzuführen, berichten Forscher um Gerardo Ceballos von der Nationalen Autonomen Universität Mexikos (Unam) in den «Proceedings» der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA (PNAS).

Ceballos und seine zwei US-amerikanischen Co-Autoren erfassten für 515 Arten, dass es bei ihnen jeweils nur noch weniger als 1.000 Individuen gibt. Dies seien rund 1,7 Prozent der 29.400 untersuchten Landwirbeltier-Arten.

Unter den akut gefährdeten Spezies sind demnach etwa das Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis), der Stummelfußfrosch Atelopus varius, der Clariónzaunkönig (Troglodytes tanneri) und der Buntbock (Damaliscus pygargus). 335 der stark bedrohten Arten sind Vogelspezies.

Die 515 Arten leben laut der Studie hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gebieten, die stark von menschlichen Aktivitäten betroffen sind - die meisten mit 30 Prozent in Südamerika, ein Prozent in Europa. In denselben Gegenden lebe auch die überwiegende Mehrheit der 388 Arten von Landwirbeltieren, von denen es weniger als 5.000, aber mindestens 1.000 Individuen gebe.

Nach Ansicht der Forscher erlebt die Erde derzeit ein sechstes Massenaussterben. Dieses beschleunige sich. Zu den menschlichen Aktivitäten, die dabei eine Rolle spielten, gehörten unter anderem die Übernutzung von Ressourcen, die Umweltverschmutzung und der illegale Wildtierhandel.

Seit 1900 seien geschätzt mehr als 540 Landwirbelspezies ausgestorben, so die Forscher. Allein in den kommenden zwei Jahrzehnten könne eine ebenso hohe Zahl folgen. Schätzungen, wonach ein Fünftel aller Arten bis 2050 vom Aussterben bedroht sein könnten, ergäben allmählich Sinn. Dies sei auch für die menschliche Zivilisation eine existenzielle Bedrohung, da Ökosysteme, von denen die Menschheit abhänge, stark verändert würden.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Zentrale Stelle im Kampf gegen Asiatische Hornisse eingerichtet

 Mähfrei durch den Mai - Weniger tun für mehr Vielfalt

 140 Anträge für Sofortförderprogramm

 Studien sollen mehr Wissen über Asiatische Hornisse bringen

 Rund 26 Millionen Euro für umwelt- und klimagerechte Landwirtschaft

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen