In einer gemeinsamen Presseverlautbarung sprechen die beiden Hochschulen von einem technologischen Durchbruch bei der Geschlechterbestimmung in Hühnereiern, der zwei Forschergruppen nach fünfjähriger Arbeit gelungen sei. Dank der Spektroskopie lasse sich mit dem neuen Verfahren bereits am ersten Tag nach einer möglichen Befruchtung feststellen, ob in dem Ei eine
Legehenne heranwachse oder ein männliches Tier. Der neue Lichttest wird als kostengünstig, schnell und zuverlässig gewürdigt.
Die beiden Forschungsgruppen gelten als Erfinder des spektroskopischen Sexens von Bruteiern. Bislang musste dazu ein etwa zehn Millimeter großes Loch in das Brutei eingebracht und auch anschließend wieder verschlossen werden. Obgleich die Methodik funktioniert, gilt das Öffnen und Schließen der Eier nach wie vor als Haupthindernis für die praktische Einführung der spektroskopischen Geschlechtsbestimmung in Großbrütereien. Mit dem vor einigen Wochen erzielten Durchbruch in der Weiterentwicklung der Methode kann das Geschlecht durch die unversehrte Eischale hindurch bestimmt werden.
Die spektroskopische Messung eines einzelnen Eies erfolgt den Universitäten zufolge innerhalb von wenigen Sekunden. Bereits unmittelbar danach könnten als „männlich“ identifizierte Bruteier ebenso wie unbefruchtete Eier aussortiert und einer weiteren Verwendung zugeführt werden. In den Laborversuchen hätten die Forscher einfache und dadurch sehr preiswerte Spektrometer eingesetzt. Der praktischen Umsetzung der Geschlechtsbestimmung im Hühnerei dürfte damit nach Einschätzung der Wissenschaftler nichts mehr im Wege stehen. Umfangreiche Schutzrechte für die Methodik seien angemeldet und schon erteilt worden. Die Methodik soll nunmehr „rasch und effektiv“ für den Einsatz in der Brütereipraxis adaptiert werden.