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21.04.2015 | 09:01 | Weizenforschung 

Weizen-Hybridzüchtung wird intensiviert

Böhnshausen - Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser, hat gestern Zuwendungsbescheide für zwei durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Forschungsprojekte übergeben.

Weizen-Zuchtversuche
(c) proplanta
Auf dem Gelände der Nordsaat Saatzucht GmbH nahmen die beteiligten Wissenschaftler und Unternehmen die Förderbescheide entgegen. „Weizen ist eine der wichtigsten Nahrungspflanzen weltweit.

Das BMEL fördert im Rahmen der Innovationsförderung verschiedene Forschungsprojekte, um die Ertragsleistung von Weizen einerseits zu sichern und andererseits zu steigern. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, Forschungsprojekte zu Weizen zu unterstützen. Hiermit soll auch die Grundlage für eine zukünftig engere internationale Zusammenarbeit geschaffen werden, denn auch andere Staaten haben die Bedeutung dieser Kulturart erkannt und ihrerseits  die Weizenforschung intensiviert“, betonte Bleser.

Die vom BMEL geförderten Projekte, für die heute die Zuwendungsbescheide übergeben wurden, befassen sich beide mit der Erforschung der Hybridzüchtung bei Weizen. Mit den beiden Projekten sollen Forschungsarbeiten vertieft werden, um über neuartige Hybridsysteme und Selektionsmethoden die Ertragsleistung von Weizen deutlich zu steigern.

Die Projekte werden von der Forschungs- und Züchtungsallianz proWeizen koordiniert, welche die wissenschaftliche Expertise der Forschungsinstitutionen und der forschenden Weizenzüchtungsunternehmen zusammenführt. Ziel ist, Synergien in der Koordination und Administration von Forschung und Züchtung bei Weizen im vorwettbewerblichen Bereich zu schaffen.

„Mit Blick auf die steigende Weltbevölkerung ist eine Intensivierung und Vernetzung der Weizenforschung notwendig. Wir sind dankbar, dass das BMEL sich dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe annimmt und unser Ziel der noch engeren Verzahnung von wissenschaftlicher Exzellenz und züchterischer Expertise unterstützt“, erklärte Wolf von Rhade (Nordsaat Saatzucht GmbH) als Sprecher für die Wirtschaft in proWeizen die Anliegen der Allianz.

„Der Klimawandel und damit verbundene Veränderungen im Auftreten abiotischer und biotischer Stressfaktoren  machen im Rahmen einer langfristigen Verbesserung der Ertragsleistung und -stabilität eine züchterische Anpassung moderner Weizensorten an veränderte Produktionsbedingungen zwingend erforderlich. Fortschritte bei der Entschlüsselung des sehr komplexen Weizengenoms und Entwicklung in der Zuchtmethodik, wie die angesprochene Hybridzüchtung im Zusammenhang mit genomischer Selektion, sowie Arbeiten zur Verbesserung der Resistenz gegen Schaderreger, leisten hierzu einen wichtigen Beitrag“, sagte Prof. Dr. Frank Ordon (Julius Kühn-Institut) als Sprecher für die Wissenschaft in proWeizen.

Über die Projekte:



Forschungsprojekt „ZUCHTWERT – Zuchtmethodische Grundlagen für die Nutzbarmachung von Heterosis in Weizen“



Im Forschungsprojekt „ZUCHTWERT – Zuchtmethodische Grundlagen für die Nutzbarmachung von Heterosis in Weizen“ haben sich Partner aus Wissenschaft und Industrie mit weltweit einzigartigem Know-how, genetischem Material und Technologie in der Hybridzüchtung zusammengefunden.

Das Projekt hat das Ziel, die zuchtmethodischen Grundlagen für die systematische Nutzung der Heterosis bei der Hybridzüchtung in Weizen zu legen. Das betrifft die Bildung von heterotischen Gruppen mit hoher Kombinationsfähigkeit, Vorhersagemodelle für die Hybridleistung und die Nutzung rekurrenter genomischer Selektion. Im Rahmen des Projektes sollen  Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Hybridweizenzüchtung, basierend auf adaptiertem Elitezuchtmaterial, geschaffen werden.

Dazu werden u. a. heterotische Gruppen detektiert, genomische Vorhersagemodelle entwickelt und für die Entwicklung heterotischer Gruppen durch reziproke rekurrente genomische Selektion durchgeführt. Die Ergebnisse des Projektes sind entscheidend, um mit vorwettbewerblicher Forschung den wirtschaftlichen Erfolg von Weizenhybriden zu unterstützen.

Forschungsprojekt „RESTORER“



Das Forschungsvorhaben mit dem Titel „Identifizierung von Donoren für effektive Restauration männlicher Sterilität basierend auf T. timopheevii-Cytoplasma sowie molekulare Charakterisierung der Weizen P-class PPR Genfamilie als Quelle möglicher Restorer-Kandidatengene (RESTORER)“ will für die Hybridsaatgutproduktion über cytoplasmatisch-männliche Sterilität (CMS), die in vielen Fruchtarten erfolgreich etabliert ist, nach Genen für die Wiederherstellung der Fertilität der Hybride suchen. Prinzipiell existiert auch ein solches  CMS- System für Weizen, doch konnte es bisher noch nicht wie in vielen anderen Fruchtarten erfolgreich etabliert werden. (bdp)
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