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   04.05.2021 

Gartenmöbel aus Rattan und Kunststoff: Vor-/Nachteile & Pflegetipps

Der eigene Garten ist bekanntlich erst dann perfekt und so richtig gemütlich, wenn Sie ihn mit dem passenden Mobiliar ausstatten und ganz in Ruhe genießen können. Leichte, bequeme und zugleich robuste Varianten sind dabei Lounges, Sessel und Tische aus Rattan und Kunststoff.

Vorteile und Nachteile Rattan-Möbel - Poly-Rattan
(c) proplanta
Welche Gründe für beziehungsweise gegen diese beiden Materialien sprechen und wie Sie solche Möbel richtig und nachhaltig pflegen können, haben wir in dem nun folgenden Artikel für Sie zusammengefasst.

Für die meisten Gartenbesitzer gilt die grüne Oase vor allem als gemütlicher Rückzugsort, um sich mal wieder eine kleine Pause von dem alltäglichen Stress und der ständigen Hektik zu gönnen. Doch wer nach der anfallenden Gartenarbeit so richtig relaxen und die Seele baumeln lassen möchte, braucht dazu bekanntlich vor allen Dingen gemütliche Gartenmöbel. Ob diese aus natürlichen Materialien – wie zum Beispiel Rattan – oder aus pflegeleichtem Kunststoff bestehen sollen, bleibt dem Gartenenthusiasten natürlich selbst überlassen – allerdings gibt es gleich mehrere Dinge, die Sie vor dem Kauf neuer Gartenmöbel bedenken sollten.

Gartenmöbel aus Rattan – für den natürlichen Look

Rattan ist ein Naturprodukt, das aus dem Stamm der sogenannten Rattanpalme gewonnen wird. Gut zu wissen: Diese spezielle Palmenart wächst hauptsächlich in den tropischen Regionen Südostasiens. Zur Herstellung von hochwertigen Rattan Gartenmöbeln wird der Stamm der Pflanze in mehrere Stränge gespalten, mithilfe von Dampf und Hitze biegsam gemacht und anschließen traditionell von Hand geflochten. Das Ergebnis ist daher stets einzigartig und kein Rattan-Möbelstück gleicht dem anderen. In punkto Qualität gilt: je engmaschiger das Möbelstück geflochten wurde und je glatter die Flechtfasern sind, desto besser ist die Verarbeitung und somit auch das Endergebnis.

Die Vor- und Nachteile von Rattan

Rattan hat gegenüber den ebenso beliebten Materialien Holz und Metall einen großen Vorteil: Es ist deutlich leichter. Und da Gartenmöbel bekanntlich recht oft herumgetragen oder verschoben werden, ist es sehr angenehm, nur wenig Kraft dafür aufwenden zu müssen. Darüber hinaus ist Rattan sehr stabil, trotzdem überaus elastisch und zudem auch gut für die Umwelt – denn schließlich handelt es sich dabei um einen nachwachsenden Rohstoff. Lassen Sie Möbel aus natürlichem Rattan jedoch lieber nicht im Regen stehen, denn ohne die entsprechende (Schutz-)Beschichtung ist das Material leider nicht sehr wetterfest. Tipp: Eine Platzierung unter dem Terrassendach oder eine atmungsaktive Schutzhülle schaffen hier Abhilfe, wenn die Möbel nicht genutzt werden.

Alles Wissenswerte zur Reinigung und Pflege von Rattan-Möbeln

Eine Gartenlounge, ein bequemer Sessel oder auch ein praktischer Beistelltisch aus Rattan benötigen nur wenig Pflege. Zur Reinigung eignen sich ein feuchtes Tuch, eine weiche (Wurzel-)Bürste und eine milde Seifenlauge. Gut zu wissen: In die schmalen Ritzen gelangen Sie recht gut mit einem handelsüblichen Staubsauger. Zudem schadet es nicht, das Möbelstück ab und an leicht zu befeuchten, um die Elastizität langfristig zu erhalten. Und wenn Sie unbehandelten Rattan-Möbeln etwas Gutes tun wollen, helfen Sie mit etwas Leinöl oder Wachs nach, um das Material vor dem Ausgrauen und Austrocknen zu bewahren. Tipp: Sitzauflagen lagern Sie bei Nichtbenutzung am besten in einer Gartenbox, um sie vor Wettereinflüssen zu schützen.

Polyrattan – schick und langlebig zugleich

Wenn Sie die Optik von Rattan-Möbeln ansprechend finden, aber eine wetterfestere Alternative bevorzugen, sind Outdoormöbel aus Polyrattan genau das Richtige. Gut zu wissen: Polyrattan ist die synthetische Imitation des Naturproduktes, die mithilfe des namensgebenden Kunststoffs Polyethylen hergestellt wird. Zudem sind Gartenmöbel aus Polyrattan überaus pflegeleicht, da sie schnell und einfach von Schmutz gereinigt werden können. Darüber hinaus bieten die praktischen Outdoormöbel aber auch noch einige weitere Vor- und Nachteile, die Sie auf jeden Fall kennen sollten.

Die Vor- und Nachteile von Polyrattan

Wie das natürliche Rattan ist Polyrattan leicht und widerstandsfähig – und kann außerdem mit Beständigkeit gegen Nässe sowie UV-Licht punkten. Möbel aus Polyrattan können also ohne Probleme ganzjährig draußen bleiben, da ihnen weder Sonne, Regen noch Schnee etwas anhaben kann. Nur die Polsterung sollten Sie entfernen, damit sie den Winter unbeschadet übersteht. Allerdings ist die Wertigkeit von Polyrattan von der Qualität des verbauten Kunststoffes abhängig. Achten Sie daher am besten schon vor dem Kauf darauf, dass die Möbelstücke hochwertig und stabil sind. Ein weiterer Nachteil ist die eher negative Klimabilanz des Synthetik-Stoffes, da für die Herstellung Erdöl notwendig ist und sich das Recycling besonders bei Mischfasern häufig schwierig gestaltet.

Die richtige Reinigung und Pflege von Gartenmöbeln aus Polyrattan

Sessel, Tische, Stühle und Lounges aus Polyrattan sind noch einfacher zu reinigen und zu pflegen als das natürliche Pendant. Nutzen Sie ein feuchtes Tuch und ein Allzweck-Reinigungsmittel (am besten ein biologisch abbaubares), um Verschmutzungen im Handumdrehen zu beseitigen. Mit einer Bürste lassen sich eventuell verbleibende Schmutzreste in den Ritzen entfernen. Ein spezielles Pflegemittel ist ein guter Zusatz, allerdings nur bei wirklich starken Verschmutzungen notwendig. Polsterungen sind hingegen meist ein Fall für die Waschmaschine. Achten Sie hier jedoch auf die Waschanleitung, um Schäden zu vermeiden. Sie können die Möbel übrigens auch mit dem Gartenschlauch abspritzen, verwenden Sie dazu allerdings keinen Hochdruckreiniger, da sie die Möbel sonst schnell beschädigen können. Aggressive Reinigungsmittel sind ebenfalls tabu. Wichtig ist im Anschluss außerdem eine gute Trocknung, damit das Wasser nicht in den Ritzen liegenbleibt, was schnell zu unschönen Wasserflecken führen kann.

Outdoor-Möbel aus anderen Kunststoffen: Bunt, pflegeleicht und günstig

Neben Polyrattan gibt es noch weitere Kunststoffe, die für die Verarbeitung von Gartenmöbeln genutzt werden. Dazu gehören unter anderem:

Polywood: Ein synthetisches Holzimitat, das aus einer Kombination von Kunst- und Naturfasern wie Holz oder Baumwolle besteht. So sollen Vorteile beider Welten miteinander vereint werden.

Textilene: Eine flexible und strapazierfähige Kunstfaser aus Polyester und Vinyl, die besonders resistent gegen Feuchtigkeit ist.

Polypropylen, Polycarbonat & Mecalit-Kunststoff: Dabei handelt es sich um Vollkunststoffe, die durch einen besonders günstigen Preis und knallige Farben überzeugen. Wirklich natürlich und nachhaltig sind diese Vollkunststoffe jedoch leider nicht.

Die Vor- und Nachteile von Kunststoff-Möbeln

Gartenmöbel aus Kunststoff überzeugen mit geringem Gewicht, sind oft stapelbar und lassen sich problemlos und schnell aufbauen. Zudem sind sie oftmals sehr günstig und in vielen bunten Farben zu haben. Außerdem punkten sie durch hohe Robustheit und Wetterbeständigkeit. Der Nachteil? Sie werden schnell schmutzig. Und auch große Hitze kann ebenfalls problematisch sein, daher sollten die Möbelstücke besser nicht durchgehend in der prallen Sonne stehen. Je nach Zusammensetzung ist Kunststoff leider auch nicht die umweltfreundlichste Option – besonders dann, wenn es sich wieder um die sogenannten Mischfasern handelt.

Kunststoffreinigung und –pflege: So wird’s gemacht

Auch wenn sie den Schmutz regelrecht anziehen, glücklicherweise bekommen Sie Kunststoff-Möbel spielend leicht wieder sauber. Dazu benötigen Sie nur ein wenig (lauwarmes) Wasser, ein sauberes Tuch und einen milden Kunststoff- oder Allzweck-Reiniger – optimalerweise auf biologischer Basis. Bei der Reinigung darf es sogar ein wenig gröber zugehen, ein Hochdruckreiniger ist hier also durchaus erlaubt, solange er in einem angemessenen Abstand verwendet wird. Tipp: Die Düse sollte mindestens 50 bis 60 Zentimetern von dem Möbelstück entfernt sein, um Schäden am Material zu vermeiden. Wichtig ist zudem, dass Sie keine rauen Schwämme oder scheuernde Putzmittel nutzen, da diese die Oberfläche zerkratzen und damit mehr Angriffsfläche für Schmutz zurücklassen. Pflege- und Politursprays, wie sie beispielsweise fürs Auto verwendet werden, bilden ein gutes Finish. Sollte Ihnen Sonnencreme oder andere Flüssigkeiten versehentlich auf das Möbelstück tropfen, wischen sie diese am besten sofort weg, damit keine langfristig sichtbaren Flecken entstehen.

Das Fazit: Nicht nur das Material, auch eine gute Pflege ist entscheidend

Ob Sie die natürliche Variante aus Rattan oder doch lieber eine robuste Synthetik-Option wählen, sogar das beste Material wird irgendwann dem Zahn der Zeit zum Opfer fallen. Wenn Sie sich jedoch an die richtige Lagerung, Reinigung und Pflege Ihrer Garteneinrichtung halten, holen Sie das Maximum an Lebensdauer heraus. So stellen Sie sicher, dass Sie und Ihre Gäste noch lange Freude daran haben. Und abschließend noch ein kleiner Tipp in Bezug auf die Lagerung im Winter: Wer weder eine Garage, noch einen Schuppen oder ausreichend Platz im Keller hat, sollte auf klappbare Gartenmöbel zurückgreifen, da sich diese nicht nur einfach, sondern zudem auch sehr platzsparend lagern lassen. (Pd)
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