In Chicago verlor Weizen beim Fronttermin seit dem Wochenbeginn bis zur Wochenmitte um 1,2 % auf 131,60 EUR/t, an der
MATIF gewann Weizen dagegen um 1,5 % auf 168,50 EUR/t hinzu, der Preisabstand zu US-Weizen wuchs von 27,55 auf 37 EUR/t. Während in den USA die
Weizenernte zügig voranschritt, gut 89 % der US-Weizenernte waren zum Wochenanfang gedroschen, standen in Frankreich 59 % und in Deutschland mehr als 66 % des Weizens noch auf dem Halm. Dabei geht der Handel in den USA von sehr guten Erträgen, schwachen hl-Gewichten und leicht unterdurchschnittlichen Proteinwerten beim US-Weizen aus.
Die Exportentwicklung bei US-Weizen lag letzte Woche mit 506.000 t eher im Mittelfeld der Erwartungen. Die CBoT stand gestern unter Druck, da Korea und Japan über eine Beschränkung der US-Importe wegen Bedenken über gentechnisch veränderte US-Weizensorten nachdenkt. Negative wirkte die IGC-Prognose im Juli zur Welt-Weizenernte mit über 735 Mio. t nach, lag diese 6 Mio. t höher als noch im Juni und nur 1 Mio. t entfernt von der
Rekordernte 2015/16, wobei ein Plus von 6 Mio. t auf das Konto der USA, von 4,5 Mio. t auf Russland und von 2 Mio. t auf die Ukraine gingen, wohingegen die EU-Weizenernte (incl. Durum) um 5,6 Mio. t auf 149 Mio. t gekappt wurde.
Kritisch bleibt die Lage in Westeuropa, denn die Sorge über Qualitäten und Erträge in Frankreich, im Baltikum und Teilen Süddeutschlands blieb weiterhin bestehen, während die Weizenernten in Rumänien und Bulgarien Rekorderträge versprechen und die Qualitäten besser ausfallen als im Vorjahr. Frankreichs Weizenernte entwickelt sich zu einem Dilemma für die Exportwirtschaft bei EU-Weizen, da die Ernte nach Einschätzung der ODA-Gruppe nach knapp 41 Mio. t im Vorjahr unter die Marke von 30 Mio. t sinken könnte, wegen des schlechten Wetters im Mai und Juni auch nur schwache hl-Gewichte von 70-74 kg/hl hervorbringt und stark schwankende, aber tendenziell schwächere Proteinwerte, die Qualität beeinträchtigen, sodass ohne Aufmischweizen der Exportmarkt für Mahlweizen kaum zu bedienen wäre.
Der Handel spricht bereits von der schlechtesten Weizenernte Frankreichs seit 1976.