Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
11.05.2015 | 17:15

Gabriel will G7-Länder von Energiewende überzeugen

Kohleausstieg
Rund ein Drittel des Erdgases für die EU kommt aus Russland. Kann Gas in der aktuellen Krise zur Waffe werden? Die G7-Energieminister suchen bei ihrem Treffen in Hamburg Alternativen - vor allem aber will Gastgeber Sigmar Gabriel für den deutschen Weg werben. (c) proplanta

Die Energie-Abhängigkeit von Russland 



Gerade im Winter wärmt russisches Erdgas die Wohnzimmer in Deutschland und anderen EU-Staaten. Russland deckte 2014 nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) 38 Prozent der deutschen Erdgaseinfuhren ab, zudem entfielen 34 Prozent der Öl- und 27,7 Prozent der Steinkohleimporte auf das Land. Trotz Energiewende wird rund ein Viertel des deutschen Energiebedarfs noch mit russischer Hilfe gesichert. Zugleich zeigt sich, was ein milder Winter, Energieeinsparungen und der Ausbau erneuerbarer Energien bewirken kann: 2014 gingen die Erdgasimporte Deutschlands insgesamt um 11,1 Prozent zurück - so verringerte sich etwas die Abhängigkeit.

Im Schnitt beziehen die EU-Staaten nach Angaben der EU-Kommission etwa 30 Prozent ihrer Erdgas- und 35 Prozent ihrer Rohölimporte aus Russland. Auch bei festen fossilen Brennstoffimporten wie Kohle liegt Russland vorne. Die EU ist laut Kommission der größte Energieimporteur weltweit: 53 Prozent der Energie werden eingeführt, die jährlichen Kosten dafür betragen rund 400 Milliarden Euro. Sechs EU-Mitgliedstaaten (Bulgarien, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Slowakei) sind bei ihren Gasimporten von einem Land abhängig.

Wegen der Ukraine-Krise bemühen sich die EU, aber auch die G7-Staaten um Energie-Alternativen, zum Beispiel mehr Flüssiggas-Importe aus der Golfregion. Auch wenn gerne über die Strompreise geschimpft wird: Knapp 100 Milliarden Euro pro Jahr kosteten zuletzt allein Deutschland die fossilen Energieimporte. Mehr Ökostrom und Fortschritte bei der Versorgung mit Ökoenergie auch beim Heizen könnten diese Kosten und Abhängigkeiten künftig deutlich minimieren.
zurück
Seite:12345
weiter
Kommentieren

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Ziel für Offshore-Windenergie noch in weiter Ferne

 Union kritisiert Eile bei Solarpaket und Klimaschutzgesetz-Reform

 Koalition verspielt Chance für deutsche Solarindustrie

 Solarpaket: Für Branche nicht der große Wurf

 Umweltschutzorganisation hält früheren Kohleausstieg für möglich

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken