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07.05.2015 | 09:21 | Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen 

Gesundheitsminister macht mobil gegen Antibiotikaresistenzen

Berlin - Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ruft zum weltweiten Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen auf.

Zu hoher Antibiotika-Einsatz
(c) shoot4u - fotolia.com
«Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, drohen die Behandlungsmöglichkeiten in ein Vor-Penizillin-Zeitalter zurückzufallen», sagte Gröhe am Mittwoch in Berlin. Das Antibiotikum Penizillin hatte in den 1920er Jahren einen Durchbruch bei der Behandlung von Infektionen gebracht.

Gröhe will eine neue Antibiotika-Resistenzstrategie am kommenden Mittwoch im Bundeskabinett beschließen lassen. Diese soll den Einsatz von Antibiotika in der Medizin und in der Tierhaltung klar regeln.

«Aber auch die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika, alternativer Therapiemethoden und Tests zur Schnelldiagnostik muss vorangetrieben werden», sagte Gröhe.

Ursache für die zunehmenden Resistanzen von Bakterien sind laut dem Gesetzentwurf der «unsachgemäße und übermäßige Gebrauch von Antibiotika sowie Hygienemängel in der Human- und Veterinärmedizin.» So wird von Ärzten häufig ein Antibiotika bei Erkältungen verschrieben, obwohl die Ursache davon in der Regel ein Virus ist. Jährlich sterben mehrere tausend Menschen wegen dieser Antibiotika-Resistenz.

Bei der Versammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der übernächsten Woche solle ein gemeinsamer Fahrplan verabschiedet werden, kündigte der Minister an. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will das Thema auch beim G7-Treffen der Staats- und Regierungschefs im Juni behandeln.

Im März hatte Gröhe einen Zehn-Punkte-Plan gegen gefährliche Krankenhauskeime vorgestellt, der die Meldepflichten für Kliniken bei besonders gefährlichen Keimen verschärfen soll. (dpa)
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